Am 27. Juni 1976 brachten vier Terroristen eine Maschine der Air France, die sich auf dem Flug von Tel Aviv nach Paris befand, in ihre Gewalt. Die Piloten wurden gezwungen, den sich in Uganda befindlichen Flughafen von Entebbe anzusteuern. Neben zwei Palästinensern bestand das Terrorkommando aus Wilfried Böse und Brigitte Kuhlmann, zwei Mitgliedern der in der Bundesrepublik Deutschland gegründeten linksextremistischen Gruppe „Revolutionäre Zellen“. In Entebbe warteten bereits weitere Mitglieder der „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ – offenbar mit Billigung des berüchtigten ugandischen Diktators Idi Amin – um die Geiseln in Empfang zu nehmen und sie in einem Gebäude des Flughafens gefangen zu setzen. Nachdem die Geiselnehmer ihre Forderungen – 53 verurteilte Terroristen, die sich u. a. in Israel, Frankreich und Deutschland in Haft befanden, sollten freigelassen werden – gestellt hatten, begannen die nervenaufreibenden Verhandlungen. Als sich die Lage zuzuspitzen begann, entschloss sich die israelische Regierung zu einer hochriskanten Aktion um die Geiseln – darunter mehr als 100 israelische Bürger – zu befreien. José Padilha, der sich mit seinem Thriller Tropa de Elite einen Namen machen konnte, hat in 7 Days in Entebbe diese dramatischen Ereignisse nachgezeichnet. In seiner Inszenierung rekonstruiert er die Geschehnisse mit streckenweise dokudramatischer Genauigkeit, beleuchtet jedoch auch anhand unterschiedlicher Protagonisten die psychologischen Aspekte dieser Ausnahmesituation. Dabei rücken die Diskussionen innerhalb der israelischen Regierung, die sich heftig um die Grundsatzfrage drehen, ob man überhaupt mit Terroristen verhandeln solle, ebenso in den Mittelpunkt wie die beiden deutschen Terroristen Brigitte Kuhlmann und Wilfried Böse, die von Rosamund Pike und Daniel Brühl gespielt werden.
7 TAGE IN ENTEBBE
Drama, USA/Großbritannien 2018 – Regie José Padilha
Drehbuch Gregory Burke Kamera Lula Carvalho
Schnitt Daniel Rezende Musik Rodrigo Amarante
Production Design Kave Quinn Kostüm Bina Daigeler
Mit Rosamund Pike, Daniel Brühl, Eddie Marsan, Ben Schnetzer,
Lior Ashkenazi, Denis Ménochet, Mark Ivanir, Peter Sullivan
Verleih 20th Century Fox, 107 Minuten
Kinostart 4. Mai