Startseite » Anna Weidenholzer

Anna Weidenholzer

Text: Carola Leitner | Fotos: Lukas Beck

Seit kurzem ist Anna Weidenholzer wieder zurück in Wien, nachdem sie drei Monate im Zuge eines Aufenthaltsstipendiums im Literarischen Colloquium in Berlin verbracht hat. Die 1984 geborene Linzerin studierte in Wien und Wrocław Vergleichende Literaturwissenschaft und besuchte danach die Leondinger Akademie für Literatur. Daneben war sie bei den Oberösterreichischen Nachrichten als Journalistin tätig. Weidenholzer hat verschiedene Auszeichnungen und Stipendien erhalten. Im Herbst 2010 erschien im Mitter Verlag ihr erstes Buch mit dem Titel „Der Platz des Hundes“. Ein schöner dünner Erzählband, wie sie sagt. Die Zusammenarbeit mit dem Mitter Verlag entstand durch die Einreichung für ein Stipendium, in der Jury saß ihr zukünftiger Verleger. Der Gedanke an eine Buchveröffentlichung war laut Weidenholzer schon immer im Hinterkopf, jedoch war dieser nicht drängend, sie sei nicht auf Verlagssuche gewesen. Sie hat immer geschrieben, schon als Kind, mal mehr mal weniger – das Schreiben sei ihre Ausdrucksform, erzählt sie. Irgendwann wollte sie es einfach probieren und einen Roman schreiben. „Ich habe sehr viel vom Journalismus gelernt. Das hat mir beim Schreiben geholfen!“, wie die Autorin betont. Beim Journalismus sei Schnelligkeit gefordert, sie ist aber langsam und will sich beim Schreiben Zeit nehmen. Die genommene Zeit hat sich gelohnt: Im September kommt ihr zweites Buch auf den Markt, ein Roman, verlegt im Residenz Verlag. Die junge Autorin hat für ihren bald erscheinenden Titel „Der Winter tut den Fischen gut“ viel recherchiert. Die Geschichte dreht sich um eine Langzeitarbeitslose. Um sich in die Figur richtig hineinversetzen zu können, hat sie Interviews geführt und das AMS besucht. Es sei wichtig mit den Leuten zu sprechen, die in ähnlichen Situationen sind, die Figuren müssen greifbar sein, betont sie. Die Veröffentlichung ihres Debüts schreibt sie dem Zufall zu, ebenso wie den Wechsel vom Mitter Verlag zu Residenz. Schöne Zufälle, die durch die Qualität ihrer literarischen Tätigkeit begründet sind. Mittlerweile hat Anna Weidenholzer ihre journalistische Tätigkeit reduziert, in Zukunft wird sie sich vermehrt auf das Schreiben konzentrieren. Ideen für neue Projekte sind da. 

| FAQ 18 | | Text: Carola Leitner | Fotos: Lukas Beck
Share