Zwei kleine Gauner planen den großen Coup: Der Überfall auf eine illegale Kartenrunde soll eine hohe Beute einbringen, die es den beiden ermöglicht, ihre trostlose Existenz hinter sich zu lassen. Doch das Glücksspiel steht unter dem Schutz des organisierten Verbrechens und dort reagiert man auf derartige Verstöße gegen die Regeln des Milieus mit drakonischen Sanktionen. Diese Ausgangssituation dürfte nicht nur Genre-Kennern wohlvertraut sein. Doch Regisseur Andrew Dominik inszeniert von diesem Szenario ausgehend mit Killing Them Softly nicht nur einen formidablen Thriller, sondern formuliert dabei auch ungewöhnlich deutlich Kritik an sozialen und ökonomischen Zuständen. Denn die Unterwelt von New Orleans dient dabei als Metapher auf eine immer stärker auseinanderdriftende US-amerikanische Gesellschaft, in der sich soziale Unterschiede stetig vergrößern. Mit einer kongenialen Mischung aus stilisiertem Noir Krimi, präziser Milieuschilderung samt drastischer Härte zeichnet Andrew Dominik ein düsteres, desillusionierendes Bild des gegenwärtigen Amerika. Brad Pitt ragt dabei aus einem glänzend agierenden Ensemble mit seiner Darstellung eines Auftragsmörders, der im Stil eines pragmatischen Managers agiert, heraus.
Jacques Audiard zählt zu den bedeutendsten Proponenten des gegenwärtigen europäischen Kinos, in Frankreich wird er nach dem Erfolg seines Gangsterdramas Un prophète bereits mit dem legendären Meisterregisseur Jean-Pierre Melville verglichen. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an seinen neuen Film, dem Der Geschmack von Rost und Knochen auch voll Rechnung zu tragen weiß. Im Mittelpunkt von Audiards brillantem Drama steht die Beziehung zwischen zwei höchst gegensätzlichen Charakteren, der sensiblen Schwertwal-Trainerin Stéphanie und dem äußerlich rauen Ali, der sich mit illegalen Boxkämpfen durchs Leben schlagen muss. Als Stéphanie bei einem Arbeitsunfall beide Beine verliert, wird ihre frische Liebe auf eine harte Belastungsprobe gestellt. Das ungleiche Paar wird von Marion Cotillard und Matthias Schoenaerts souverän gespielt.
Große Erwartungen gingen Steven Spielbergs Biopic über Abraham Lincoln voraus. Ersten Kritiken nach dem US-Start von Lincoln lassen den Schluss zu, dass Spielberg wieder einmal ein großer Wurf gelungen ist. Die Titelrolle eines der größten Staatsmänner in der Geschichte der Vereinigten Staaten hat Daniel Day-Lewis übernommen, mit Tommy Lee Jones, David Strathairn, Sally Field und James Spader ist der Film auch in Nebenrollen hochkarätig besetzt.
Zu einer Berühmtheit anderer Art brachte es Mickey Cohen, beherrschte er doch für Jahrzehnte die Unterwelt von Los Angeles. Der berüchtigte Gangster, der enge Verbindungen mit dem legendären Benjamin Siegel pflegte, steht im Mittelpunkt von Gangster Squad, der von Ruben Fleischer inszenierte Film zeigt Cohen (Sean Penn) Ende der vierziger Jahre auf dem Höhepunkt seiner Macht, die sich auf brutale Gewalt und Korruption gründet. Nur eine kleine Gruppe von Polizisten lässt sich weder einschüchtern noch bestechen und stellt sich dem skrupellosen Gangster entgegen.
Killing Them Softly
Kinostart 30. November
Der Geschmack von Rost und Knochen / De rouille et d’os
Kinostart 11. Jänner
Lincoln
Kinostart 25. Jänner
Gangster Squad
Kinostart 25. Jänner