Als Disney im Jahr 2003 einen Film mit dem Titel Pirates of the Caribbean herausbrachte, konnte man bezüglich der Erfolgsaussichten durchaus Zweifel anmelden. Mit Johnny Depp war eine der Hauptrollen zwar prominent besetzt, doch die Ära des Piratenfilms schien seit Jahrzehnten vorbei zu sein. Versuche, das Subgenre wiederzubeleben, endeten in veritablen Misserfolgen, wie Roman Polanskis Pirates (1986) oder Renny Harlins Cutthroat Island (1995). Doch Johnny Depp, Meister in der Darstellung schräger, exzentrischer Charaktere, gelang in Pirates of the Caribbean mit der Rolle des Piratenkapitäns Jack Sparrow ein Geniestreich. Er schuf eine Figur, die in ihrer Mischung aus Hommage, Ironie und Originalität rasch Kultstatus erlangte, mittlerweile zum fixen Inventar des popkulturellen Universums gehört und in ganz entscheidendem Maß zum Erfolg des Films beigetragen hat – Pirates of the Caribbean und seine mittlerweile drei Sequels entwickelten sich zu einem der größten Kassenschlager Hollywoods überhaupt.
Dieser Erfolg baute eine gewisse Erwartungshaltung auf, als Johnny Depp die Zusammenarbeit mit Gore Verbinski – Regisseur der ersten drei Pirates of the Caribbean-Filme – wieder aufnahm, um das Projekt The Lone Ranger in Angriff zu nehmen. Seit den Anfängen als Radio-Serie in den dreißiger Jahren erfreute sich die Figur des maskierten Rangers, der im Texas zur Zeit des Wilden Westens mit seinem Partner, einem kauzigen Indianer namens Tonto, den Kampf gegen Unrecht unterschiedlichster Provenienz aufnimmt, vor allem in den USA großer Popularität, eine Fernsehserie und diverse Comic-Bücher in den folgenden Jahrzehnten steigerten diese noch. Obwohl der Lone Ranger in jüngerer Vergangenheit von anderen Superhelden ein wenig in den Hintergrund gedrängt wurde, galt die neue filmische Adaption als Prestigeobjekt. Die Produktion lief allerdings nicht ganz friktionsfrei ab, ausufernde Kosten hatten zur Folge, dass Disney das Projekt zeitweilig auf Eis legte. Die Schwierigkeiten konnten beseitigt werden – die Produktionskosten belaufen sich schlussendlich dennoch auf stattliche 250 Millionen Dollar. The Lone Ranger zählt zu den potenziellen Hits des Kinosommers, Johnny Depp verwandelt sich dabei in den skurrilen Indianer Tonto. Für die Titelrolle verpflichtete Regisseur Verbinski Armie Hammer.
The Lone Ranger
Abenteuer. USA 2013
Regie: Gore Verbinski
Mit: Johny Depp, Armie Hammer
www.disney.de/lone-ranger