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Temporäre autonome Zone

Text: Koroschetz Stefan | Fotos: Magdalena Blaszczuk

Bis 2004 war das Kremser Donaufestival eine nicht unsympathische, aber doch behäbige Traditionsveranstaltung, die sich inhaltlich fast ausschließlich der Hochkultur widmete. Ab und zu verirrte sich ein Act aus dem populären Underground ins Programm, 2001 waren das etwa die Linzer Wipeout um die wandelnde Litfaßsäule Didi Bruckmayr, die mit „Nestroy. Set New Parameters“ einen spannenden Fremdkörper in die Alte Werft in Korneuburg (das neben Krems zweite Spielstätte war) schmuggelten. Dreizehn Jahre später wäre das ein normaler, unspektakulärer Programmpunkt. Der studierte Komponist und E-Musik- Kurator Zierhofer-Kin, der äußerlich wie ein hagerer, nicht mehr ganz junger Punk wirkt, und dem ein gewisses Marketingtalent nicht abzusprechen ist, repräsentiert(e) das Donaufestival NEU angemessen unkonventionell. „Es entstand ein Podium für Künstlerinnen und Künstler, die sich nicht mehr im bürgerlichen Sinne der so genannten Avantgarde und ihrem Sturm auf die hochkulturellen Tempel verbunden sahen, sondern die sich dem klassischen Genre-Denken widersetzten und pop- wie subkulturell sozialisiert neue Aktionsräume im weiten Feld der globalen Medien- und Massenkultur und ihrer gesellschaftlichen Realitäten suchten“, so der künstlerische Leiter in der Jubiläumsschrift. Binnen kurzer Zeit schnalzte Zierhofer den Performance-Anteil im Programm auf das dreifache und bediente sich dafür der bildenden Kunst, neuer künstlerischen Hybridformen, und Theaterformen auf Augenhöhe. Den Club mit seinen elektronischen Sounds beackert Ziehrhofer als diskursives Schlachtfeld der Gegenwart.

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25.April – 26.April & 30.April – 03.Mai 2014

www.donaufestival.at

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