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Tre piani

Foto: Filmladen

Nanni Moretti hat sich seit seinem Regiedebüt Io sono un autarchico (Ich bin ein Autarkist, 1976) als einer der führenden Kräfte des italienischen – und europäischen – Kinos etabliert. In seinen Regiearbeiten fließen autobiografische Elemente – in etlichen seiner Filme übernimmt Moretti auch eine der Hauptrollen – ebenso ein wie genaue Beobachtungen der sozialen und politischen Zustände Italiens, die er anhand seiner Protagonisten treffsicher zu beschreiben versteht. Ein dramatischer Moment steht am Beginn seines neuen Films Tre piani (Drei Etagen), der bei den Filmfestspielen von Cannes 2021 uraufgeführt wurde: Der Sohn zweier angesehener Juristen (gespielt von Margherita Buy und Nanni Moretti) überfährt in betrunkenem Zustand eine Frau, die dabei ums Leben kommt. Der Unfall ereignet sich genau vor einem Mehrparteienhaus in Rom, in dem die beiden Juristen und ihr Sohn wohnen. Das Unglück ist jener Ausgangspunkt, von dem aus in Tre piani die Lebenssituationen der Bewohner besagten Hauses in den Mittelpunkt gerückt werden. Entlang der Höhen und Tiefen, der dramatischen und ganz alltäglichen Momente, zeichnet Moretti mittels einer episodischen Erzählstruktur wie unter einem Brennglas das Bild einer bürgerlichen Gesellschaft inmitten der Spannungen privater und politischer Natur.

 

DREI ETAGEN / TRE PIANI

Drama, Italien/Frankreich 2021 ~ Regie Nanni Moretti
Drehbuch: Nanni Moretti, Federica Pontremoli, Valia Santelli nach
dem Roman „Über uns“ von Eshkol Nevo
Mit: Margherita Buy, Nanni Moretti, Alba Rohrwacher, Adriano Giannini, Elena Lieti, Riccardo Scamarcio, Alessandro Sperdutti, Denise Tantucci, Anna Bonaiuto, Stefano Dionisi, Paolo Graziosi
Verleih: Filmladen, 117 Minuten
Kinostart: 4. März

 

| FAQ 64 | | Text: Jörg Schiffauer
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