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Green Fashion

Der britische Designer Craig Green übernahm mit 1. Oktober 2023 die Leitung der Modeklasse der Universität für angewandte Kunst Wien.

Foto: Amy Gwatkin

Der Name Craig Green, Jahrgang 1986, ist Modefans längst ein Begriff, denn der in London geborene Designer wird weltweit für den Einfallsreichtum, die Funktionalität und die Freiheit des Ausdrucks in seiner Arbeit respektiert. Green gründete sein nach ihm benanntes Label im Jahr 2012, direkt nach seinem Abschluss des MA Fashion Kurses am Central Saint Martins in London. Seine Designprinzipien sind seither konstant geblieben und wurzeln in Schönheit und Bescheidenheit von Funktionskleidung. In seinen Kollektionen verwendet Green charakteristische Stücke wie die Arbeiterjacke als Ausgangspunkt für emotional aufgeladene Ideen; Greens Herrenmode wurde nicht zuletzt für die Art und Weise gefeiert, in der sie sich mit den Konzepten von Uniformität und Utilität auseinandersetzt. Trotz dramatischer und gefühlsbetonter Qualitäten bleiben die Stücke fest in der steten Entwicklung von einfachen, aber streng durchdachten Kleidungsstücken verwurzelt. Green-Pieces befinden sich heute in der ständigen Sammlung des Costume Institute des Metropolitan Museum of Art in New York und des Victoria & Albert Museum in London; bei den Fashion Awards 2016, 2017 und 2018 wurde Green zum British Menswear Designer gekürt.

Foto: Amy Gwatkin

Foto: Amy Gwatkin

Bei einem derartigen Renommee ist es kein Wunder, dass die Universität für angewandte Kunst Wien Green mit 1. Oktober 2023 zum neuen Professor für Modedesign berufen hat: „Es ist eine große Ehre, das unglaubliche Team und die Studierenden der Abteilung Modedesign an der Universität für angewandte Kunst Wien zu begleiten und ich freue mich sehr auf die enge Zusammenarbeit in den kommenden drei Jahren“, so Green in einem seiner ersten Statements.
Für die Berufung des Designers zum Professor spricht auch eine enorme Vielseitigkeit, denn Greens Arbeit erstreckt sich auch auf die Künste. Seine Entwürfe wurden in bedeutenden Ausstellungen gezeigt, darunter die beiden Schauen des Metropolitan Museum of Art „China: Through the Looking Glass“ (2015) und „HEAVENLY BODIES: Fashion and the Catholic Imagination“ (2018). Green entwarf auch Kostüme für Wayne McGregors „Obsidian Tear“ am Royal Opera House in London (2016) und für Ridley Scotts Science-Fiction-Film Alien: Covenant (2017).

Green scheint der richtige Mann für Wien zu sein, denn das Curriculum der Modeklasse zeichnet sich nicht nur durch die individuell zugeschnittene Ausbildung aus, sondern auch durch die wechselnde Professur der Abteilung, die es den Studierenden ermöglicht, von den Branchenbesten zu lernen. Seit den frühen 1980er-Jahren wurde die Abteilung von international renommierten Modedesignern wie Karl Lagerfeld, Helmut Lang, Jil Sander, Raf Simons, Vivienne Westwood, Viktor & Rolf, Bernhard Willhelm, Hussein Chalayan, Lucie und Luke Meier sowie Grace Wales Bonner geleitet. Mit Craig Green setzt man diese Tradition nun fort und darf sich in den nächsten Jahren auf neue Modeimpulse aus der Donaumetropole freuen.

craig-green.com

 

| FAQ 73 | | Text: Oliver Stangl
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