Vor siebzig Jahren, am 12. März 1947, absolvierte Enzo Anselmo Ferrari (1898–1988) mit einem Wagen, der die Bezeichnung 125 S trug, die erste Testfahrt auf der Straße. Das Fahrzeug bewährte sich, eine Legende war geboren. In den folgenden Jahren eroberte Ferrari die Rennsportwelt im Sturm, fuhr Siege bei den 24 Stunden von Le Mans ebenso ein wie beim ersten Formel-1-Grand-Prix im Jahr 1951. Die nächsten Jahrzehnte brachten Enzo Ferrari, der eine Partnerschaft mit Fiat einging, zahlreiche Ehrendoktorwürden – und der Welt legendäre Autos wie beispielsweise den Dino 246 GT (benannt nach dem früh verstorbenen Sohn Ferraris) oder den Testarossa. Der letzte unter Enzo Ferraris Regie entwickelte Wagen war der Supersportwagen F40, ein echtes Powerhouse. Sieben Jahrzehnte also – das ist ein Jubiläum, das man schon einmal feiern kann. Doch Ferrari bleibt trotz aller Feierlichkeiten nicht der Vergangenheit verhaftet, sondern setzt seine Entwicklung fort. So wurde auch das heuer veröffentlichte neue Modell schon länger mit Spannung erwartet. Doch zunächst ein Szenenwechsel.
Am kalten Polar
900 Kilometer nördlich von Stockholm und 70 Kilometer südlich des Polarkreises, in Schwedisch-Lappland, befindet sich das auf den ersten Blick unscheinbare Städtchen Arjeplog. Die gleichnamige Gemeinde weist mit einer Fläche von 14.494 Quadratkilometer knapp 3.000 Einwohner auf, ist also alles andere als eine Großstadt. Internationalen Autotestern ist Arjeplog dennoch ein Begriff: Von Oktober bis März werden hier auf zugefrorenen Seen und verschneiten Straßen zahlreiche geheime Prototypen getestet. Die Zahlen sind eindrucksvoll: 450 Millionen Kronen (rund 47 Millionen Euro) setzt die Automobilindustrie während der Hochsaison hier um …
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