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ANALOG__DIGITAL

Text: Oliver Stangl | Fotos: Filmarchiv Austria
Virgil Widrich, Side By Side

Die Ablösung des Analogen durch das Digitale ist in der Praxis des weltweiten Kino- und Kunstbetriebs zwar schon weitgehend erfolgt, wird uns aber dennoch weiterhin beschäftigen (hierzulande etwa ist schon seit geraumer Zeit eine bisher ergebnislose Diskussion um die Errichtung eines Filmpreservation Center im Gange). Neben der Kulturpolitik sind es aber insbesondere Filmarchive und -museen, die sich intensiv der Frage stellen (müssen), wie sich sowohl das Digitale als auch das Analoge für zukünftige Generationen erhalten und präsentieren lässt. Die Problemstellungen sind dabei vielfältig: Wird es für die Aufbewahrung von analogem Filmmaterial noch genügend Equipment geben? Wie lässt sich das Digitale dauerhaft und sicher speichern? Wie unterscheidet sich ein Filmmuseum noch von einem historischen Programmkino, wenn es verstärkt digital projizieren muss?

Die sehenswerte, von Anna Högner und Eva Fischer kuratierte Ausstellung „ANALOG __ DIGITAL Media (Ex)changes“ widmet sich im Metro Kinokulturhaus diesen komplexen Fragen zur Zukunft des Mediums. Künstlerische Arbeiten zwischen Expanded Cinema und Installation erforschen dabei die Möglichkeiten des analogen und des digitalen Kinos. Während Rainer Kohlbergers „Field“ (2016) mit digitalen Alltagsgegenständen wie iPhone und iPad arbeitet und durch Interaktion mit den Besuchern abstrakt-geometrische Bild- und Klangwelten erschafft, ist Light „Spill“ (2005) von Gibson + Recorder eine Reflexion über die elementaren Bestandteile von Filmprojektion: Licht, Film, Maschine. Bewegung und Stillstand untersucht „Wasserbad“ (2014) von Antoinette Zwirchmayer: Drei 16mm-Filmprojektoren zeigen in Endlosschleife Aufnahmen eines Wasserfalls, wobei das Bild gelegentlich einfriert und zum Nachdenken über Zeit und Veränderung anregt.

Diese und weitere spannende Arbeiten, u. a. von Virgil Widrich, konfrontieren die Besucher mit den Möglichkeiten, Stärken und Charakteristika digitaler und analoger Darstellungsformen, wobei es nicht zuletzt die ausgestellten Maschinen sind, die einen technisch-ästhetischen Mehrwert darstellen und so den „Apparat Kino“ im Wortsinn sichtbar machen. Die Zukunft ist jetzt.


ANALOG __ DIGITAL Media (Ex)changes

Bis 28. Jänner 2018

Metrokino Kulturhaus | Filmarchiv Austria

Johannesgasse 4, 1010 Wien

Montag – Sonntag 15:00 – 21:00

www.filmarchiv.at

 

Die Ablösung des Analogen durch das Digitale ist in der Praxis des weltweiten Kino- und Kunstbetriebs zwar schon weitgehend erfolgt, wird uns aber dennoch weiterhin beschäftigen (hierzulande etwa ist schon seit geraumer Zeit eine bisher ergebnislose Diskussion um die Errichtung eines Filmpreservation Center im Gange). Neben der Kulturpolitik sind es aber insbesondere Filmarchive und -museen, die sich intensiv der Frage stellen (müssen), wie sich sowohl das Digitale als auch das Analoge für zukünftige Generationen erhalten und präsentieren lässt. Die Problemstellungen sind dabei vielfältig: Wird es für die Aufbewahrung von analogem Filmmaterial noch genügend Equipment geben? Wie lässt sich das Digitale dauerhaft und sicher speichern? Wie unterscheidet sich ein Filmmuseum noch von einem historischen Programmkino, wenn es verstärkt digital projizieren muss?

Die sehenswerte, von Anna Högner und Eva Fischer kuratierte Ausstellung „ANALOG __ DIGITAL Media (Ex)changes“ widmet sich im Metro Kinokulturhaus diesen komplexen Fragen zur Zukunft des Mediums. Künstlerische Arbeiten zwischen Expanded Cinema und Installation erforschen dabei die Möglichkeiten des analogen und des digitalen Kinos. Während Rainer Kohlbergers „Field“ (2016) mit digitalen Alltagsgegenständen wie iPhone und iPad arbeitet und durch Interaktion mit den Besuchern abstrakt-geometrische Bild- und Klangwelten erschafft, ist Light „Spill“ (2005) von Gibson + Recorder eine Reflexion über die elementaren Bestandteile von Filmprojektion: Licht, Film, Maschine. Bewegung und Stillstand untersucht „Wasserbad“ (2014) von Antoinette Zwirchmayer: Drei 16mm-Filmprojektoren zeigen in Endlosschleife Aufnahmen eines Wasserfalls, wobei das Bild gelegentlich einfriert und zum Nachdenken über Zeit und Veränderung anregt.

Diese und weitere spannende Arbeiten, u. a. von Virgil Widrich, konfrontieren die Besucher mit den Möglichkeiten, Stärken und Charakteristika digitaler und analoger Darstellungsformen, wobei es nicht zuletzt die ausgestellten Maschinen sind, die einen technisch-ästhetischen Mehrwert darstellen und so den „Apparat Kino“ im Wortsinn sichtbar machen. Die Zukunft ist jetzt.


ANALOG __ DIGITAL Media (Ex)changes

Bis 28. Jänner 2018

Metrokino Kulturhaus | Filmarchiv Austria

Johannesgasse 4, 1010 Wien

Montag – Sonntag 15:00 – 21:00

www.filmarchiv.at

 

| | Text: Oliver Stangl | Fotos: Filmarchiv Austria
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