Natürlich zollt auch das Konzertangebot dem winterlichen Bedürfnis nach Wärme in den eigenen vier Wänden Tribut, daher ist es umso schöner, dass man nicht lange nach den Perlen suchen muss. Gisbert zu Knypshausen legt nach seiner Zusammenarbeit mit dem viel zu früh verstorbenen ewigen Geheimtipp Nils Koppruch mit „Das Licht dieser Welt“ sein drittes Soloalbum vor. Natürlich dreht sich beim Romantiker Knypshausen alles um die Liebe, aber seine neuen Lieder zeichnet auch angenehme Leichtigkeit aus, die er sicher am 25. Jänner 2018 ins Wiener WUK bringen wird.
Einen Tag später, am 26. Jänner gastiert Marc Ribot solo mit seiner Gitarre im Jazzclub unserer Herzen, dem Porgy & Bess in Wien: Der Mann hat mit seiner Gitarre Platten von Tom Waits, Elvis Costello oder den Jazz Passengers veredelt, steht mit seiner Big Band The Young Philadelphians, der auch die Gitarristin der Stunde, Mary Halvorsen, angehört, für einen furiosen Ritt durch alle Musikstile und reibt sich bei seinen Soloauftritten meist an Standards, die er unkenntlich macht, nur um sie in all ihrer elementaren Schönheit wiederauferstehen zu lassen. Ribot steht für eine ungebrochene Sturheit, und vielleicht ist dieser ureigene Sound der Grund,warum er bei Kollegen aus allem Musikrichtungen so begehrt ist. Seine Soloauftritte sind jedenfalls rar gesät: Seine Europatour besteht nur aus etwas mehr als einer Handvoll Terminen.
Wenn sich Helge Schneider aufmacht, den deutschen Sprachraum zu bespielen, dann tut er das nicht in homöopathischen Dosen, sondern im Stil der großem Entertainer: Keine Halle wird ausgelassen, auch nicht die Halle F der Wiener Stadthalle am 1. und 2. Februar. Der vielversprechende Titel des neuen Programms lautet „ene mene mopel!“. Mit sinnvollen Überschriften braucht sich das Gesamtkunstwerk Helge Schneider nicht mehr abmühen, denn Einblicke in seine Welt machen den Zuschauer klüger. Mehr kann man vom Nachfolger des Programms „Lass kacken Opa“ auch nicht verlangen. Eine bessere Mischung aus Boshaftigkeit, Liebe, Musikalität und Doppelbödigkeit wurde noch immer nicht erfunden.
Früher nahmen die Touren von Glen Hansard kein Ende, denn er hielt es an keinem Ort länger als drei Tage aus. Seine Anrufe bei Freunden und Bekannten mit der Aufforderung „Book me a Gig“ sind legendär. Der Erfolg und der Eintritt ins mittlere Alter haben die Rastlosigkeit etwas gemildert, aber wenn der Ire eine Bühne betritt, verwandelt er sich in einen Magier, der mit der Energie seiner Songs und der des Publikums spielt. Knapp einen Monat vor seinem Auftritt am 19. Februar 2018 im Wiener Gasometer erscheint sein drittes Soloalbum „Between Two Shores“, und es wäre nicht Glen Hansard, wenn die neuen Songs nicht einen wesentlichen Teil des Abends ausmachen werden. Es wäre aber auch nicht Glen Hansard, wenn ihm nicht die eine oder andere zum Brüllen komische Geschichte auskommen würde. Und auf „Falling Slowly“ wird er wohl auch nicht verzichten.