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Rainer Kohlberger

Text: Boris Kostadinov | Fotos: Archiv

Rainer Kohlberger lebt als freischaffender Videokünstler, Mediengestalter und Designer in Berlin. Seine Kunst basiert auf abstrakt erzeugten Bildern, die sich algorithmisch einer Geräusch-Ästhetik anpassen. Präsentiert werden seine Werke vorwiegend als Raum-Installationen und Live-Visualisierungen, bekannt ist er jedoch auch für seine mobilen Applikationen, wie etwa die 2011 mit dem ZKM App Art Award für künstlerische Innovation prämierte Arbeit „field“. Kohlberger hat bereits in New York, San Francisco, Prag, Barcelona, Warschau, Toronto und Paris ausgestellt und live performt.

Im Zeitalter der medialen Überflutung kritisiert Rainer Kohlberger die manipulative Funktion digitaler, realitätsnachahmender Bilder. Als Kontrast setzt er den gewohnten Wahrnehmungsmustern seines Publikums abstrakte Formgebungen entgegen.

Die im Wiener MAK zu sehende audiovisuelle Arbeit Humming, Fast and Slow entwickelte er eigens für das sound:frame Festival 2012. Die Projektion zeigt algorithmisch generierte, abstrakte Bildwelten, die einen hohen Grad an Immersion, ein völliges Eintauchen in den Raum, ermöglichen. Die Sehgewohnheiten der Betrachter und Betrachterinnen werden herausgefordert, wenn in einem Spiel aus Unschärfe und wabernden Flächen es allmählich unmöglich wird, den Blick zu fokussieren. Die projizierten Flächen und Bitmuster befinden sich in ständiger Modulation. Das eigene Wahrnehmungsfeld wird irritiert.

Humming, Fast and Slow wirkt subtil in seiner Detailform, und zugleich energetisch-puristisch in seiner räumlichen Erfahrung. In einer Fusion von Abstraktion und Digitalem kreiert Rainer Kohlberger seine unverkennbare Bildästhetik. Das konstante Driften von Formen wird mit nuancierten Bewegungen im Sound assoziiert – ein Wechselspiel aus Ton und digitaler Grafik.

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