Mitte der sechziger Jahre begann der Produzent Arthur P. Jacobs mit den Vorbereitungen für die Verfilmung einer Geschichte, die sich ziemlich phantastisch anhörte. Basierend auf dem Roman La Planète des singes von Pierre Boulle – der sich mit seinem Buch Die Brücke am Kwai, das die Vorlage für David Leans grandiosen Film lieferte, einen Namen gemacht hatte – begannen schließlich im Mai 1967 unter der Regie von Franklin J. Schaffner die Dreharbeiten für Planet of the Apes. Im Mittelpunkt steht dabei der von Charlton Heston gespielte Astronaut Taylor, der im Zuge einer Weltraumexpedition auf einem unbekannten Planeten notlanden muss. Weil das Raumschiff annähernd mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs war, befinden sich Taylor und der überlebende Rest seiner Crew – obwohl erst sechs Monate im All – aufgrund der Zeitdilatation knapp 700 Jahre später im Jahr 2673. Zu Taylors Überraschung herrschen auf dem Planeten hoch entwickelte Affen, die nicht nur sprechen können, sondern auch die Menschen – die sich auf einem deutlich niedrigeren Entwicklungsstand befinden – als Jagdbeute oder Versuchsobjekte ansehen. In der legendären Schluss-Sequenz entdeckt Taylor die Überreste der Freiheitsstatue und muss zu seinem Entsetzen feststellen, dass er sich auf der durch einen Atomkrieg verwüsteten Erde befindet. Die originelle Allegorie mit ihren vielschichtigen gesellschaftskritischen Anklängen wurde nach ihrer Premiere im Februar 1968 ein so großer Erfolg, dass Jacobs bis 1973 vier weitere Filme um die intelligenten Affen in Szene setzen ließ. Der Kultstatus dieser Reihe inspirierte keinen Geringeren als Tim Burton dazu, 2001 sich an eine Neuverfilmung heranzuwagen – erstaunlicherweise einer der wenigen Fehlschläge in seinem Œuvre.
Verständlicherweise herrschte in Fankreisen ein wenig Skepsis vor, als Hollywood mit Planet der Affen: Prevolution (Originaltitel: Rise of the Planet of the Apes) 2011 einen Neustart wagte. Doch Regisseur Rupert Wyatt wählte einen ebenso neuen wie erfrischenden Zugang zu der Geschichte – das Resultat war ein veritabler Überraschungserfolg, der Publikum und Kritiker gleichermaßen zu überzeugen vermochte. Hatten im Original von 1968 die Kostüm- und Maskenbildner noch Höchstleistungen abgeliefert, um die Darstellung der Affen überzeugend wirken zu lassen, setzte Wyatts Film dank der Performance-Capture-Technik hier neue Maßstäbe. Die Erwartungen an das diesen Sommer anlaufende Sequel Planet der Affen – Revolution (Originaltitel: Dawn of the Planet of the Apes) sind also entsprechend hoch. Dabei kommt es zunächst zu einem Friedensabkommen zwischen den durch die in Teil eins mittels Genmanipulation hochintelligenten Affen und den Menschen, die jedoch zwischenzeitlich durch ein Virus arg dezimiert wurden. Doch eine militante Fraktion des Homo sapiens möchte wieder die Herrschaft über den Planeten erlangen. Andy Serkis ist erneut der Mann, der mittels des erwähnten Performance-Capture-Verfahrens dem Schimpansen Caesar auf brillante Weise Gestalt – und vor allem Mimik – verleiht. Mit Gary Oldman, der die gewaltbereite Fraktion anführt, sieht er sich einem formidablen menschlichen Antagonisten gegenüber.
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Planet der Affen – Revolution / Dawn of the Planet of the Apes
Science Fiction/Drama, USA 2014 – Regie Matt Reeves Drehbuch Rick Jaffa, Amanda Silver, Mark Bomback Kamera Michael Seresin Schnitt William Hoy, Stan Salfas Musik Michael Giacchino Production Design James Chinlund Kostüm Melissa Bruning
Mit Gary Oldman, Jason Clark, Keri Russell, Andy Serkis, Toby Kebbell, Judy Greer, Kirk Acevedo
Verleih 20th Century Fox, 127 Minuten
www.planetderaffen-derfilm.at
Kinostart 7. August