Christiane Sadlo, die Frau, die Inga Lindström ist, lacht viel. Zumindest tut sie das an diesem Vormittag und begleitet jede zweite Antwort mit erfrischendem, leicht rauchigem Lachen. Lachen kann man nicht drucken, bekannterweise. Wenn Christiane Sadlo aus dem Fenster sieht – sie sitzt in ihrer Berliner Dachwohnung am Schreibtisch – kann sie die Kugel des Fernsehturms sehen, sagt sie. Ich, nebenbei, sitze in der Grazer Wohnung einer lieben Freundin, die der einzig mir bekannte Mensch ist, der noch ein Festnetztelefon besitzt. Als ich anrufe, ist Frau Sadlo gerade dabei, einen Tisch in einem Lokal zu buchen. Drehbuchbesprechung. Die macht sie gerne in Lokalen. Momentan arbeitet sie am Drehbuch zu „Sissi“, einer deutsch-österreichisch-italienischen Koproduktion. Sie schreibt an einem Serienkonzept, das noch geheim ist, natürlich. Und sie sitzt an neuen Inga Lindström-Filmen, die ab Mai gedreht werden sollen. Und um Inga Lindström soll es gehen.
Frau Sadlo, ich würde gerne in ihrem nächsten Inga-Lindström-Produkt vorkommen. Und zwar würde ich vorschlagen, dass wir einfach unsere Situation hier nehmen: Ein Journalist, das wäre ich, kommt zu einer Frau, das wären Sie, in ihr schwedisches Haus, um etwas zu recherchieren. Er muss dort natürlich wohnen. Wie geht es nun weiter mit uns?
Ja, natürlich ist es so, dass der Journalist gar nicht weiß, dass diese Frau gar nicht selber schreibt, sondern dass das entweder ihre Mutter, ihr Bruder oder ihr Geliebter für sie machen; dass sie sich eigentlich nur hergegeben hat für diese Geschichte, mit ihrem hübschen Gesicht. Denn eigentlich will sie ja ganz etwas anderes, vielleicht ist sie eine Kriminelle, das kann ja auch sein. Auf jeden Fall hat sie ein ganz anderes, heimliches Leben. Und jetzt steht sie vor der großen Entscheidung, ob sie ihm das alles erzählen soll oder nicht. Er aber kriegt das sowieso raus, und selbstverständlich müssen sie sich irgendwann ineinander verlieben. Nur wird das ein wenig schwierig, weil er natürlich eine feste Beziehung hat zuhause, aus der er auch nicht so einfach rauskommt. Und natürlich träumt er auch von etwas ganz anderem. Er möchte eigentlich gerne Romane schreiben.
Wie sehe ich oder er denn aus?
Er sieht auf jeden Fall mal gut aus.
Okay.
Ob blond oder braun oder schwarz ist eigentlich total egal. Er ist das, was man einen modernen Mann nennt. Die Frau Lindström träumt eher von den lässigen Männern, die selbstbewusst im Leben stehen; die nicht unbedingt wahnsinnig modisch sind, das nicht, sondern eher mit sich selbst im Reinen.
Wer wäre mein Widersacher?
Das wäre in jedem Fall der Vater der Frau, der sich das ganz anders vorgestellt hat, und es gibt natürlich den – ach ja – einen Freund. Einen Freund, der sie schon immer liebt und nicht an sie rankommt, der aber immer noch Hoffnungen hat.
Da sind wir ein klein wenig dran an Clint Eastwoods „Bridges of Madison County“.
Ja, das ist ja sowieso das Allertollste. Ich habe da ein ähnliches Projekt, das ich sehr liebe, das sich ein wenig an diesen Film anlehnt. Alle Leute träumen ja von diesem Film, auch Redakteure. Das Projekt ist aber nicht Lindström, sondern Sadlo.
Wer hat Inga Lindström denn erfunden?
Ich. Das habe ich erfunden, und das ZDF ist sofort draufgesprungen. Ich habe mir immer schon gedacht, ich möchte gerne unter einem falschen Namen Romane schreiben. Dann habe ich mir einen Namen ausgesucht, habe angefangen herumzuspinnen, und das hat das ZDF mitgekriegt und gesagt: Moment mal! Das ist ja so eine gute Idee, da machen wir gleich eine Reihe fürs ZDF draus.
Und der Name war die Quintessenz aus allem, was schwedisch ist?
Ja, ich finde das schon.
Jetzt sind sie ja Drehbuchautorin. Wenn sie Inga Lindström schreiben müssten, was wäre das für eine Frau?
Die Inga, meine Güte … Das ist eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht. Nicht so wie Rosamund Pilcher, die zurückgezogen in Schottland lebt. Frau Lindström ist schon in der Welt und lebt auch unbedingt in einer Großstadt.
Was hatte sie denn für einen Beruf?
Die war wahrscheinlich Journalistin.
Ach schon, das deckt sich also mit ihrer Biografie.
Ja.
Ich habe ja meiner Mutter erzählt, dass ich Inga Lindström interviewe, und die hat gesagt: Was, die ist doch schon tot?
Das ist ja ganz toll! Totgesagte sollen doch länger leben, oder? Nur wie Ihre Mutter da drauf kommt, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Es gibt ja andauernd Interviews mit mir in irgendwelchen Blättern.
Ja, aber sie hatte anscheinend schon ein ziemlich genaues Bild davon, wer Inga Lindström ist und war.
Hat sie sich wenigstens gefreut, dass ich noch lebe?
Ja, klar.
Das ist wirklich interessant. Ich sollte wohl doch mehr mit meinen Lesern und Zuschauern reden.
Haben sich schon Frauen bei Ihnen gemeldet, die tatsächlich Inga Lindström heißen?
Nein, tatsächlich nicht. Und das obwohl Inga Lindström ja auch in Schweden heftig diskutiert wird. Aber selbst aus Schweden hat sich niemand gemeldet.
In Schweden wird darüber im Zusammenhang mit dem Bullerbü-Syndrom diskutiert.
Ja, das Bullerbü-Syndrom war tatsächlich ein Wort, das ich erfunden habe. Aber wenn ich mir überlege, warum so viele Menschen so verliebt sind in diese Filme, dann trifft es das genau. Das Bullerbü-Syndrom ist in Deutschland eine kollektive Erinnerung an wirklich hübsche Tage in der Kindheit, in denen man eben Bullerbü gelesen hat. Und ich glaube, dass sich tatsächlich alle so eine Bullerbü-Kindheit wünschen: In einer intakten Landschaft zu leben und als Kind ernst genommen zu werden. Das war ja das, was Astrid Lindgren so toll gemacht hat. Sie hat ihre Kinder-Figuren so ernst genommen. Das waren keine Deppen, sondern echte Persönlichkeiten, die zu den Erwachsenen guten Kontakt hatten.
Wieviel hat das nun mit Ihrer eigenen Kindheit zu tun?
Das ist schon eine grundsätzliche Sehnsucht. Ich habe eine sehr schöne Kindheit gehabt. Und trotzdem denkt man, wenn man mehr Kontakt zu seinen Eltern gehabt hätte … Ich merke zum Beispiel, dass ich mit meiner Tochter viel mehr rede als meine Eltern mit mir geredet haben. Viel inniger und intimer. Das habe ich mit meiner Mutter seltener gemacht. Im Nachhinein wünscht man sich, man hätte öfter dazu die Gelegenheit gehabt.
Was hat Sie an einem Pseudonym eigentlich fasziniert?
Mich hat daran fasziniert, dass die Leute nicht wissen, dass ich das bin, die da schreibt. Leider ist das relativ schnell aufgeklärt worden. Es war zwar nicht so, dass die Journalisten angefangen hätten zu suchen. Nach der Ausstrahlung des zweiten Films „Begegnung am Meer“ ist das vom ZDF aufgeklärt worden. Zwei Jahre später gab es einen Anruf eines Journalisten, der stolz gesagt hat: Ich hab’s rausgekriegt. Tolle Leistung.
Was macht Ihnen denn am Lindström-Schreiben am meisten Spaß. Das Erfinden der Titel?
Nein, nachdem ich 28 Drehbücher geschrieben habe bis jetzt, ist das das Schwierigste. Am meisten Spaß macht mir de facto das Entwickeln der Geschichte. Die Personen rauszuholen aus irgendwelchen Ecken und ihnen ein Leben zu geben. Das finde ich aber grundsätzlich am Schreiben das Tolle.
Wie finden Sie die Namen?
Ich gehe Telefonbücher durch. Das Telefonbuch von Stockholm habe ich da, das sind zwei Stück und die sind ziemlich dick. Wobei es mir manchmal passiert, dass ich eine Figur mit einem Namen belege und die ganze Zeit ein schlechtes Gefühl habe. Und irgendwann gebe ich ihr einen anderen Namen, und es stimmt.
Haben Sie eine Lieblingsfigur?
Ja, meine Lieblingsfigur, und ich muss gestehen, dass mir jetzt ihr Name nicht einfällt, ist die Protagonisten aus „Die Frau vom Leuchtturm“. Ich finde es einfach großartig, wenn man einen Leuchtturm erbt.
Ein bisschen schwer einzurichten, vielleicht.
Unwichtig. Das war eine Frau, die mit einem Autor zusammengelebt hat, ihm ihre Kraft gegeben und sich selbst verleugnet hat, bis sie erkannte und auch den Mut hatte, zu ihren eigenen Talenten zu stehen. Diese Figur mag ich wirklich sehr.
Wie oft kommen Sie an den Moment, an dem sie merken: Das habe ich schon mal geschrieben, bei, keine Ahnung, zum Beispiel Kuss-Szenen?
Bei Kuss-Szenen drücke ich mich bisweilen auch drum herum und schreibe dann nach dem Kuss weiter. Selbstverständlich gibt es diesen Moment. Aber ich versuche schon, es jedes Mal anders zu machen.
Ich habe meine Mutter auch gefragt, wie sie die Lindström-Filme findet, und sie meinte, für sie funktioniere das hauptsächlich wegen der Landschaft.
Das höre ich vor allem von Männern. Männern kucken das ja ausschließlich wegen der Landschaft. Interessant ist aber, dass Männer oft Dinge sagen wie: „Was sie dann am Schluss mit ihm gemacht hat, das finde ich nicht in Ordnung!“ Das ist aber okay. Man stellt die Geschichten ja nicht umsonst in diese Landschaft, die Landschaft ist ein Zugpferd. Aber würde ich immer dieselbe Geschichte in dieser Landschaft erzählen, würden die Leute auch nicht immer kucken.
Bekommen Sie oder das ZDF Geld vom schwedischen Tourismusverband?
Also ich kriege kein Geld vom schwedischen Tourismusverband. Vom ZDF weiß ich es nicht, aber ich kriege da gar nix.
Schon mal an Erpressung gedacht: Geld her, oder ich gehe nach Norwegen, so etwas?
Erpressung, nein. Ich bin leider vollkommen unkriminell.
Um kurz biografisch zu werden. Sie sind 1954 geboren. Sind Sie eine dieser rätselhaften Achtundsechziger?
Nun ja, ich bin eher eine von diesen Zweiundsiebzigern. Aber natürlich ist das nicht an mir vorüber gegangen. Die Zeit hat heftig auf mich eingewirkt.
Inwiefern würde man das heute noch merken?
Das ist eine grundsätzliche politische Einstellung, die man hat und dann auch nicht wieder verliert; die zwar bisweilen in eine Enttäuschung mündet, wenn man sich ansieht, was aus den Achtundsechzigern geworden ist; ob das jetzt Joschka Fischer ist oder Gerhard Schröder, das finde ich schrecklich. Aber ich habe meine politische Einstellung sicher nicht abgelegt. Ich war und bin immer noch politisch interessiert.
Deutsche werden dann ja immer gerne nach ihrer Beziehung zur RAF gefragt …
Ich habe nicht sympathisiert mit Gewalt, das ist für mich völlig unmöglich. Ich bin gegen jeden Krieg, gegen jede Gewalt und aus tiefster Seele Pazifistin. Und das war mein Problem mit der RAF. Obwohl ich sagen kann, dass ich einiges aus den Gedanken nachvollziehen und gutheißen konnte. Nur die Ausführung war einfach indiskutabel.
Sie haben nach ihrem Studium dann als Journalistin gearbeitet, bei der Süddeutschen Zeitung, bei Cosmopolitan, also dort, wo eigentlich alle hinwollen. Wieso haben sie aufgehört?
Mein Gott, ich habe bei der Süddeutschen auf dem Land gearbeitet, in einer Land-Redaktion, das war toll! Das war auch die Zeit, wo ich am meisten gelernt habe, auch über das Schreiben. Abends zum Kaninchenzüchterverein und morgens muss es in der Zeitung stehen, das diszipliniert einen und ich habe wirklich viel gelernt: über menschliches Leben, den ganz normalen Alltag von Leuten. Das ist noch immer eine Grundlage, von der ich heute zehre. Mein Weg hat mich aber einfach woanders hingeführt.
Ich kann mir vorstellen, dass Sie in Interviews zu Inga Lindström aufpassen müssen, dass sie nicht als zynisch rüberkommen.
Ich muss da gar nicht so aufpassen. Ich bin der Inga Lindström gegenüber nicht zynisch. Die Dinge, die ich schreibe, und ich sage selber dazu Kitsch, die schreibe ich schon mit einer großen Ernsthaftigkeit. Ich bin der Meinung, dass diese Art Filme ihren Stellenwert haben. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es jemanden gibt, der nur Inga Lindström kuckt. Ich stehe dazu, dass ich eine romantische Ecke in mir habe und eine Schwäche für Verträumtes, wissend aber, dass das ein Traum ist.
Es gibt ein Zitat aus „Besser geht’s nicht“, wo Jack Nicholson, der einen Kitschautor spielt, gefragt wird, wie er sich so gut in Frauen hinein versetzen kann. Und er sagt, er stellt sich einen Mann vor und subtrahiert Verstand und Zurechnungsfähigkeit.
Ich liebe diesen Film. Ich liebe diesen Film und finde diesen Satz sehr lustig. Aber: so what? Solche Sätze müssen geschrieben werden. Und auch die Frauen können sich ja mittlerweile darüber freuen und sagen: Okay, so können Männer uns ruhig sehen. Wir wissen, dass es anders ist.
Wie schreiben Sie Männer?
Es ist so, dass mein männlicher Produzent immer wieder ganz erschüttert ist, wie ich Männer schreibe, weil ich Männer gerne voller Angst vor Gefühlen schreibe, und nicht entscheidungsfähig, vor allem, was Beziehungen angeht. Männer, die sich darin aber wiederfinden, die grinsen und sagen: Hat sie ja recht.
Haben Sie manchmal ganz leise Angst, dass sie die Welt, die sie da zeigen, zu einem Stück auch mit erschaffen?
Nein. Eigentlich überhaupt nicht. Es gibt ja Leute, die sagen, das ist nichts anderes als Courths-Mahler. Aber als die schrieb, hatten die Menschen viel weniger Möglichkeiten, sich zu informieren. Heutzutage ist Lindström nur ein kleiner Ausschnitt aus einer Realität, und der ganze Rest ist täglich aus allen Medien abrufbar. Ich glaube nicht, dass Menschen das heute tatsächlich noch verwechseln. Lindström bietet Fluchten, ganz klar. Aber diese Fluchten sind auch wirklich statthaft.
Nimmt diese Art Eskapismus zu in Zeiten einer Wirtschaftskrise?
Ich habe das vermutet, glaube es jetzt aber gar nicht mehr. Die Leute sehnen sich im Moment eher nach Werten, wie etwa Ehrlichkeit. Sie haben festgestellt, man kann sich auf gar nichts mehr verlassen: Keine Bank funktioniert, weder Manager noch Politiker scheinen ein Gewissen zu haben. Ich glaube, die Menschen sehnen sich nach diesen Grundwerten.
Um auf ihren Roman „Das Haus auf den Schären“ zu sprechen zu kommen, der dieser Tage im Taschenbuch erscheint. Es gibt beim Drehbuchschreiben ja eine Maxime, die besagt, man solle seine Hauptfigur nicht beschädigen …
Das ist eine Maxime, die ich überhaupt nicht teile. Ich glaube, man kann eine Hauptfigur sehr wohl beschädigen, wenn man klar macht, warum sie so handelt. Die Amerikaner machen es uns vor: Dr. House. Wenn ich vor fünf Jahren hier zu einem Sender gegangen wäre und gesagt hätte: Ich habe einen Helden, der ist brutal, zynisch und ein Menschenverachter, hätten mich alle ausgelacht. Aber House hat etwas, das die Leute verstehen: Der ist verletzt. Man kann die Hauptfigur also beschädigen, wenn man den Defekt klar macht.
Haben sie den Roman, mit seiner Protagonistin Hanna, die ja sehr beschädigt ist, also gleich so geschrieben, dass er verfilmt werden kann?
Ich habe das zunächst getrennt. Und dadurch, dass es ein Reigen von Figuren ist, wäre es wohl nicht unter dem Lindström-Label zu verfilmen.
Ich war vor allem überrascht über Ihre Brutalität als Autorin. Warum muss Max sterben?
Das ist wirklich interessant. Das sind nur Männer, die mich das fragen. Noch keine einzige Frau hat dazu irgend-etwas gesagt. Es sind nur die Männer, die da offensichtlich Angst haben vor dem Sterben. Und Max muss sterben, weil Hanna tatsächlich auch lernen muss, zu lieben und einen Verlust zu akzeptieren. Sie muss merken: Sie geht daran nicht kaputt. Abgesehen davon: Das Leben ist brutal.
Sie nehmen dadurch auch einer Fünfjährigen ihren Vater. Bald darauf lässt die Mutter diese Tochter im Stich. Glaubt Ihnen das jemand?
Das glauben mir viele. Eine Mutter, die ihre Tochter im Stich lässt für einen Mann … Ich glaube, dass viele Kinder Angst davor haben, verlassen zu werden. Das ist doch eine der Urängste der Menschen. Und ich habe tatsächlich mit vielen Leserinnen darüber gesprochen, die Hannas Konflikt sehr gut nachvollziehen konnten. Dieses psychische Dilemma, sich zwischen Liebe und Kind entscheiden zu müssen, das ist ein durchaus realer Konflikt. Allerdings werden in der Realität die Kinder Gott sei Dank nicht immer so brutal im Stich gelassen.
Ihr Mann ist Bildhauer, Ihre Tochter studiert, Sie haben einen Hund. Hand aufs Herz: Haben sie eine(n) der drei schon mal in Versatzstücken für ein Drehbuch verwendet?
Aber selbstverständlich. Mein Hund kommt dauernd vor. Er muss schon auch mal seine Eigenschaften für eine Katze oder ein Pferd hergeben. Und mein Mann sitzt hin und wieder vor dem Fernseher und meint: Also bitteschön, das habe ich so aber nicht gesagt! Auch Freunde von mir finden sich – nicht eins zu eins, aber doch – immer mal wieder. Aber das ist nicht ungewöhnlich. Das ist mein Leben. Und das fließt, denke ich mal, in irgendeiner Weise in alles, was ich schreibe, ein. Von Dingen, die mir gänzlich fremd sind, kann ich nicht schreiben.
Schreiben Sie mich jetzt also hinein in einen nächsten Lindström?
Mal sehen. Journalisten gibt es immer wieder.
Lassen Sie mich sterben?
Nein. Wenn es ein Film wird sicher nicht. Und im nächsten Roman – das weiß ich noch nicht so genau.