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Eva Blut

„Das Feedback des Users zu bekommen, ist schon toll.“ Eva Buchleitner genießt das Kommen und Gehen der Kundschaft in ihrem temporären Pop Up-Store im siebten Wiener Gemeindebezirk sehr. Auf den Stangen um sie herum hängen ihre aktuellen Taschenmodelle, die mit unterschiedlichen Materialien und immer auch mit Transparenz spielen: Kalbs-, Nubuk- oder Ziegenleder trifft da auf Netzstrukturen aus Nylon. Die Designs stets minimalistisch, das Formenvokabular ohne Zierrat, dafür mit einem gewissen Dreh. Eva Bluts Sommerkollektion 2012 beeindruckt allerdings nicht nur visuell durch ihre Leichtigkeit: „Es reicht, wenn der Inhalt eine Tasche schwer macht, da soll die Tasche selbst nicht allzu viel wiegen“, sagt Buchleitner, die sich seit zwei Jahren voll auf die Entwicklung ihres Taschenlabels „Eva Blut“ konzentriert. Eine Unbekannte ist die Designerin, die nebenbei seit einigen Jahren als Dozentin an der Modeschule Hetzendorf tätig ist, aber schon lange nicht mehr. Ende der 1990er Jahre rief sie in Wien mit Gleichgesinnten einen mobilen Showroom, den „Modebus“, ins Leben. Vor 15 Jahren war die Mode, die heute auch in Wien dauerpräsent ist, nämlich noch nicht in aller Munde. Buchleitner designte damals Kleider wie Accessoires, heute kann sie rückblickend sagen: „Meine Handschrift hat in den letzten beiden Jahren mit der Konzentration auf die Taschen an Klarheit gewonnen.“ In der Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen der Kundschaft lerne sie allerdings auch, dass sie ihre Komplexitität hinsichtlich der Verwendungsweise ein wenig im Zaum halten müsse. Wie sie denn nun die schmale Gratwanderung zwischen der Wiedererkennbarkeit der Produkte und dem stets um Neues bemühten saisonalen Output schafft? Veränderungen bezüglich des Materials und in den Details nimmt Buchleitner zwar vor, der Grundgedanke bleibt dabei aber immer erhalten: “Ich möchte schließlich nicht jede Saison etwas Anderes behaupten“ sagt die Designerin und fügt hinzu: „Dabei gefällt mir die Vorstellung von künftigen Klassikern eigentlich ganz gut.“ Ihre Designs beginnt Buchleitner „ganz bastlerisch“: „Was passiert, wenn ich im Dreidimensionalen falte? Meine Beschäftigung mit Kleidung und Schnitt hat mich da freier gemacht.“ Dann frage ich mich: „Welche Materialeigenschaften brauche ich, um meine Ideen zu realisieren?“ Eva Buchleitner hat, das merkt man ihr an, noch eine ganze Menge vor.

| FAQ 18 | | Text: Feldkamp Anne
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