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Existenzielle Hieroglyphen

Text: Schöny Roland | Fotos: Albertina
Keith Haring, Ohne Titel, 1982

Meist genügen ein paar Linien oder bloß der Ansatz einer Zeichnung. Dann dauert es nur mehr Sekunden, bis sich der Name Keith Haring in Erinnerung ruft. Neben Andy Warhol und Roy Lichtenstein oder dem noch einer ganz anderen Generation angehörigen Jackson Pollock zählt er zu den Künstlern mit dem höchsten Wiedererkennungswert. Schon früh suchte er nach einer visuellen Sprache, die sich auf maximale Weise kommuniziert und dennoch so einfach wie möglich realisieren lässt. Dabei gelang es Keith Haring in kürzester Zeit, Techniken der Werbegrafik, der Pop Art sowie ideelle Momente von Graffiti in Form deutlicher Chiffren auf den Punkt zu bringen. Sie erwiesen sich als kritische Kommentare gegen Rassismus und Homophobie, gegen Unterdrückung und Gewalt und somit gegen Vorurteile jeglicher Art. Aktiv engagierte sich Haring, auch im Zuge zahlreicher Benefiz-Aktionen, im Kampf gegen AIDS. Seine Arbeiten offenbaren den Menschen oft in existentiellen Verstrickungen, viele deuten triebhaft Sexuelles an. Harings ohne offizielle Genehmigung in den öffentlichen Raum eingebrachten Zeichnungen waren von Anfang an als subversive Botschaften gegen die Kommerzialisierung und Vereinheitlichung der Städte angelegt. Es waren konzeptuelle künstlerische Arbeiten, die Haring in Hochgeschwindigkeit auf freien Plakatflächen in den Stationen und im unterirdischen Wegenetz der U-Bahn von New York realisierte, stets mit dem Bewusstsein, jeden Moment von der Polizei festgenommen zu werden (was ihm auch tatsächlich mehrmals wiederfuhr) …

Vollständiger Artikel in der Printausgabe.

 

Keith Haring. The Alphabet

Albertina

Täglich | 10 bis 18 Uhr

Mittwoch & Freitag | 10 bis 21 Uhr

16. März bis 24. Juni 2018

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