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FAQ – Konzerte (Juli)

Text: Günther Bus Schweiger | Fotos: Press
Elvis Costello © James O’Mara

Locations sind für jedes Konzert wichtig. Man kann sich wie ein kleines Kind über einen schummrigen Bierschuppen freuen oder über die schöne historische Konzerthalle – wichtig ist nur, dass die Stimmung nicht gebrochen wird (in Wien nennt man das auch das Gasometer-Problem). Wenn Elvis Costello am 9. Juli auf den Kasematten am Grazer Schlossberg und am 11. Juli im Wiener Konzerthaus auftritt, stellt sich diese Frage definitiv nicht. Beides sind wunderbare Orte, die große Konzerte zulassen, ja unterstützen. Mit seiner Band, den Imposters, war Costello zuletzt 2005 in der Wiener Staatsoper zu Gast, und wer damals dabei war, hat diesen Abend bis heute nicht vergessen. Erwarten wir einen der besten Songwriter der Gegenwart, der sich quer durch sein Werk spielen und dabei absolute Höhepunkte wie „Alison“, „Shipbuilding“ oder das immer wieder herzzerreißende „I Want You“ nicht auslassen wird.

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Eels, Mark Oliver Everett © Promo

Im Gegensatz zu Elvis Costello ist bei Mark Oliver Everett das Entertainer-Gen nicht wirklich ausgeprägt, aber das ist bei seiner Band, den Eels, egal. Auf sein Konto gehen Soundtrack-Hits und Popkracher wie „My Beloved Monster“ aus dem Animationsfilm Shrek oder das unbändige „Love of the Loveless“. Wenn Everett und seine Mitstreiter am 17. Juli in der Wiener Arena, dem besten Wiener Konzertgelände unter freien Himmel, auftreten, werden die Ansagen kurz, aber die Songs mächtig sein. Aktuell dürfte das Stimmungsbarometer beim Grantler nach oben zeigen, denn die Songs seiner neuen Platte „The Deconstruction“ sind für seine Verhältnisse geradezu optimistisch.

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Calexico © Jairo Zavala Ruiz

Bleiben wir auch für den Rest dieser Vorschau an der frischen Luft der Arena. Am 19. Juli treten dort im Rahmen der von der Volkshilfe organisierten „Nacht gegen die Armut“ Calexico auf. Die geistig immer zwischen der nordamerikanischen und mexikanischen Wüste pendelnden Vorsteher Joey Burns und John Convertino sind gern gesehene Gäste. Die Band mit dem Breitwandsound (bis zu neun Gitarren und einem riesigen Instrumentarium) hat sich mit ihrer aktuellen Songsammlung „The Thread That Keeps Us“ wiedererfunden, und Schwächen auf der Konzertbühne waren Calexico immer fremd.

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Seasick Steve © Promo

Vier Tage später findet am gleichen Ort das „In-To-It-Festival“ statt, das mit zwei Headlinern punkten kann. Da ist einmal der Erneuerer des Blues Seasick Steve, der zwar spät entdeckt wurde, dem Genre aber seither mit eigenwilligen Gitarren, Rauschebart und einem manischen Vorwärtsdrang neue Facetten entlockt. Nach diesem Auftritt kann dann zum Kuscheln unter dem Mond über der Arena übergegangen werden, denn den Abschluss dieses Abends werden Fink bestreiten. Mastermind Fin Greenall und seine Band zeigen, dass Spannung nicht unbedingt mit Geschwindigkeit zu tun hat, sondern auch mit Dichte, tiefen Gefühlen und einer ordentlichen Dosis Romantik. Den Beginn des Abends bestreiten die britischen Songwriter Charlie Winston und Bruno Major.

 

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