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Fashion Forward

Text: Lena Style | Fotos: Press
Fotos: Esteban Cortázar

Das Uhrwerk der Modewelt scheint mit jeder Saison schneller zu ticken. Trends wechseln fast schon wöchentlich und heften dadurch Artikeln wie Kleidung und Accessoires ein Ablaufdatum an. Das Resultat: Die „See-Now-Buy-Now“-Strategie, die die Warte-zeit auf die frisch vorgestellten Runway Looks um ein halbes Jahr verkürzt. Einige große Designhäuser haben sich diesem Kredo be-reits unterworfen und bieten ihre neuen Kollektionen direkt nach der Erstpräsentation zum Kauf an.

Der kolumbianische Modedesigner Esteban Cortázar gehört zu den ersten, die diese neue Strategie losgetreten haben. Er erlaubte Einkäufern, seine Debütkollektion bereits vor der offiziellen Präsentation zu bestellen und war damit vor seinen Mitbewerbern im Modeeinzelhandel erhältlich. Der Shootingstar war aber nicht nur damit seinen Kollegen voraus: Im zarten Alter von 18 Jahren wurde er zum jüngsten Designer, der je eine eigene Kollektion im Zuge der New York Fashion Week zeigte. Das war Anfang der nuller Jahre. Heute zählen Cortázars Modeschauen zu den geheimen Favoriten des internationalen Modejournalismus. Die Shows sind zwar nie spektakulär sondern eher schlicht gehalten, seine Mode ist dafür aber umso vielsagender. Der Grund für seine von kulturellen und zeitgeistigen Einflüssen sprühende Kleidung ist vermutlich auch seine eigene Geschichte. In Bogotá als Sohn eines Malers und einer Jazzsängerin geboren, war sein Leben schon früh erfüllt von Musik, Gelächter, Farben und potenziellen Musen. Der perfekt sortierte Kleiderschrank seiner Großmutter und die extrovertierten Bühnenoutfits seiner Mutter prägten sein frühes Modevokabular. Das freigeistige Ibiza, auf dem seine Eltern Mitte der siebziger Jahre heirateten, die disziplinierte Pariser Haute Couture sowie seine Kindheit in Miami trugen ebenfalls stark zum Soundtrack seiner Arbeit bei. Letztgenannter Ort formte seinen Karrierepfad wie kein anderer: Im South Beach der neunziger Jahre regierten modetechnisch glamouröse Designer wie Gianni Versace und Todd Oldham – und natürlich die stetig wachsende Latinoszene. Für Cortázar war Mode dadurch immer eine Art Theater der Selbstdarstellung.

Auch in seiner derzeit aktuellen Frühjahr/Sommer-Kollektion verwob der Kolumbianer wieder viele verschiedene Einflüsse miteinander. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn neben asymmetrischen Strickkleidern, mit Pailletten bestickten Bandeautops und Ledermänteln waren auch viele Elemente und Stoffe aus der Sportmode zu sehen, die mit Karabinern regelrecht zusammengehalten werden. „Ein Kaleidoskop meiner persönlichen Ideen“, wie es der Designer selbst zusammenfasst.

www.estebancortazar.com

 

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