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Fashion & Migration

Text: Lena Style | Fotos: Press

Man kann Mode lieben oder auch nicht. Man kann sich für Trends interessieren oder man ignoriert sie. Man kann immer auf der Suche nach den neuesten Designer-Stücken sein, oder sein Geld anderweitig investieren. Was man aber nicht bestreiten kann, ist der soziale Status der Mode, denn seit langem ist sie auch ein Spiegelbild gesellschaftlicher Themen. Ob es nun um Umweltschutz, politische Statements oder den gerade aufkeimenden Feminismus geht – viele Designer sehen Kleidung als wichtiges Sprachrohr. Und welches Thema könnte allgegenwärtiger sein als Migration? Schon lange war diese Materie nicht mehr so aktuell, brisant und polarisierend wie jetzt. Natürlich, kulturelle Diversität ist dann willkommen, wenn es um Musik oder kulinarische Einflüsse geht. Aber seine fremdländischen Wurzeln in Form von traditionellen Kopfbedeckungen zu zeigen? Das überspannt den Toleranz-Bogen bereits. Ein einzelnes Stück Stoff kann also für viele Kontroversen sorgen. Und wo es Aufmerksamkeit gibt, da ist auch die Modewelt nicht weit. Auf die diesjährigen Fashion Weeks zeigte das bereits Auswirkung. Vor allem auf den New Yorker Laufstegen lag der Fokus, Trump-Gegnern sei Dank, auf dem Kopf, mit traditionellen Hijabs aber auch ähnlichen, übertriebeneren Interpretationen bei Marc Jacobs. Die Kopftuch tragende, 19-jährige Somalierin Halima Aden stahl beispielsweise den führenden Topmodeln in den Präsentationen von Alberta Ferretti, Max Mara oder Kanye West eindeutig die Show. Namhafte internationale Modedesigner wie Haider Ackermann oder Azzedine Alaïa haben den Sprung hin zur Akzeptanz bereits seit Langem geschafft. Auch der Georgier Demna Gvasalia ist derzeit der Liebling der Fashion Meute. Die ausländischen Einflüsse der Kulturen dieser Modemacher trugen sogar zu ihrem Erfolg bei, wurden ausgiebig besprochen und gefeiert. International gesehen setzt man die Segel also auf mehr Toleranz. Und in Mitteleuropa? Gründe genug für einen näheren Blick auf dieses Thema. Die im Rahmen eines Forschungsprojektes an der AMD Akademie Mode & Design Berlin entstandene Publikation „Traces – Fashion & Migration“ veranschaulicht und visualisiert den enormen positiven Einfluss von Migration auf die aktuelle Mode in unserem Nachbarland Deutschland und natürlich auch weltweit. Die Expertinnen für Modejournalismus und Modedesign, Olga Blumhardt und Prof. Antje Drinkuth, wollen in Zusammenarbeit mit dem bekannten Gestalter und Kommunikationsdesigner Mario Lombardo auf das Offensichtliche aufmerksam machen: Mode mit Migrationshintergrund bereichert unsere Kultur und eröffnet neue Perspektiven …

Vollständiger Artikel in der Printausgabe. 

Traces – Fashion & Migration

Distanz Verlag

200 Seiten, € 29,90

www.distanz.de

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| FAQ 44 | | Text: Lena Style | Fotos: Press
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