Als Franz Ferdinand 2004 ihr Debütalbum veröffentlichten, reihten sie sich unter jene Bands ein, die für eine Renaissance der Gitarre in der Popmusik standen. Als die Single „Take Me Out“ den verdienten Siegeszug antrat, war klar, dass man solche Kracher nicht alle Tage aus dem Ärmel schüttelt. Welche Band kann schon von sich behaupten, einen „instant classic“ der Moderne im Gepäck zu haben? In den Folgejahren erwiesen sie sich als verlässliche Headliner auf Open Airs von Kalifornien bis Plovdiv, aber der ganz große Wurf wollte nicht mehr gelingen.
2015 überraschten Franz Ferdinand zumindest eingeweihte Kreise, denn sie machten gemeinsame Sache mit jener Band, die einfach zu gut für diese Welt ist: Sparks. Das gemeinsame Album FFS erhielt zu Recht hymnische Kritiken – und verkaufte wie alles, woran die visionären Mael-Brüder beteiligt sind, eher wenig. Dieses Album und die darauf folgende Tour müssen aber jedenfalls etwas mit Franz Ferdinand gemacht haben. Der zweite Songwriter, Nick McCarthy, stieg aus (er widmet sich gerade Projekten wie dem halblustigen Lunsentrio, das sich dem Fake-Reggae verschreibt) und wurde durch zwei Musiker ersetzt. Vielleicht war es dieser Schritt – und die Inspiration durch die Sparks –, der neuen Ehrgeiz im verbliebenen Songwriter und nunmehr alleinigen Bandvorsteher Alex Kapranos weckte.
Das soeben erschienene Album „Always Ascending“ trägt den Aufstieg schon im Titel. Losgelöst von allen Verpflichtungen gelingt hier nicht nur der eine oder andere Song, wie es bei einer Band dieser Dienstdauer normal wäre. Nein, Franz Ferdnand schaffen ein durchgehendes Album mit Krachern, darunter der überragende Titelsong. Oder „Huck and Jim“, ein Song über das sperrige Thema des Exports des englischen Sozialversicherungssystems in die USA.
Nicht ganz unbedeutend für die Wiederbelebung der Band dürfte auch Philippe Zdar sein, eine Hälfte des französischen Elektronik-Duos Cassius, der das Feintuning des Sounds verantwortet und auch naheliegende Discoelemente eingeschleust hat. Am deutlichsten zu hören ist dies auf dem Song „Feel the Love Go“, das hoffentlich bald Marc Almond in die Finger kriegen und in seiner Version in die Welt schmettern wird.
Franz Ferdinand sind also wieder da und überzeugen mit diesem Album auch die Skeptiker. Der alte Spruch „They never come back“ ist hier also definitiv fehl am Platz.
Im Rahmen ihrer Tour kommen Franz Ferdinand am 13. März in den Wiener Gasometer. Eine ganz große Party darf erwartet werden.
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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Franz Ferdinand
„Always Ascending“ (Matador)