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Fußnoten

Text: Lena Style | Fotos: Julia Skergeth

Das perfekte Schuhwerk erfühlt man sich am besten selbst – sagt zumindest Designerin Julia Skergeth. Mit ihrem Schuhlabel JS verbindet sie moderne Optik mit Komfort – unisex, versteht sich.

„Es ist nicht mein Job, etwas Komfortables zu entwerfen. Meine Prioritäten beim Designen eines Schuhes sind Schönheit und Sexiness.“ Das sagte einst Christian Louboutin, seines Zeichens Schuh-Gott und Vater der roten Sohle, und zeigte damit einmal mehr die Absurdität im Designer-Schuh-Universum auf. Denn auch bei teurem Schuhwerk ist Komfort noch lange kein Fixkriterium. Es muss eben nur gut aussehen, das Designerteil. Dass es aber sehr wohl anders geht, zeigt gerade ein Designtalent aus Österreich. Julia Skergeth sorgt derzeit mit ihren modernen Tretern für Aufsehen. Die werden nämlich mit viel Liebe zum Detail handgefertigt und entsprechen gleichzeitig den Ansprüchen des urbanen Alltags: Puristisch, zeitlos, bequem und – ganz im Zeichen des Zeitgeists – unisex. „Ich habe schon relativ früh gesehen, dass Unisex-Design sehr viel Potential haben kann und dass sich daraus ein Trend entwickelt. Vor allem, weil derzeit das Thema ‚Genderless‘ so aktuell ist.“, kommentiert die Designerin ihren Stil. Ihren Anfang nahm die Karriere aber weit weg von der österreichischen Heimat: Nach dem Masterstudiums in Fashion Design an der Kingston University in London ging es für das Nachwuchstalent nämlich nach Indonesien. Dort kam auch der Schlüsselmoment für die Karriere als Schuhdesignerin: „Ich fand in Indonesien nie passende Schuhe für mich, daher habe ich bald meine eigenen entworfen und bei den vielen Schuhmachern und Handwerkern vor Ort anfertigen lassen. Meine Freunde haben mich dann auf die Schuhe angesprochen und gefragt, ob ich ihnen auch ein Paar machen kann. Es wurden immer mehr Leute und so startete ich mein Schuhlabel und die erste Kollektion aufgrund der Nachfrage. In Indonesien habe ich aber auch gemerkt, dass sich viele modebewusste Männer aus Mangel an stylischen Schuhen sogar in große Frauensandalen zwängen. Ein Nischenmarkt, der noch nicht erschlossen war.“ Zugegeben, einige Modelle könnten für die männliche Klientel gewagt wirken, finden aber dennoch viele Abnehmer. Die Zeichen stehen also wirklich auf etwas mehr Mut, zum Glück.

Hochwertige Qualität bei Schuhen erkennt man laut der Designerin sofort, neben dem optischen Eindruck macht aber auch der Komfort den großen Unterschied: „Echtes Leder ist immer ein Qualitätsmerkmal. Hört sich komisch an, aber um das zu erkennen, kann man an den Schuhen riechen – natürlich nur wenn sie neu sind.“ Die effektivste Methode, um Qualität zu erkennen, bleibt die Praxis: „Einfach in einen Laden gehen, der hochwertige Schuhe hat, auch wenn man sich die eventuell nicht leisten kann. Trotzdem anprobieren und den Unterschied spüren.“ Um ein letztes Mal auf das Thema Wohlfühl-Faktor zu kommen, hat Julia Skergerth noch ein Statement parat, das sogar den ein oder anderen modischen Fauxpas verzeiht: „Prinzipiell soll jeder tragen was er will und worin er sich wohlfühlt – auch wenn es Crocs sind.“

www.juliaskergeth.com

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