Tobias G. Natter, Direktor des Leopold Museum in Wien, hat im Taschen Verlag einen 676 starken Gesamtkatalog aller Gemälde von Gustav Klimt herausgegeben. Zu Lebzeiten war Klimt umstritten, er wurde als überschätzter Dekorationsmaler bezeichnet und war aufgrund seines Lebenswandels gern gewähltes Streitthema in den Wiener Kaffeehäusern, Zeitungsredaktionen und Salons. Der zeitlebens unverheiratet gebliebene Maler unterhielt zu mehreren Frauen intime Beziehungen, vor allem zu seinen Modellen aus großbürgerlichen Kreisen. Spannend ist die Monografie sicher auch wegen der nahezu vollständig abgedruckten Korrespondenz des Künstlers: 179 Briefe, Karten und Dokumente von und an Klimt. Dieses umfangreiche Material gibt Auskunft über seine Selbstäußerungen sowie die Einschätzung seiner Zeitgenossen. Darüber hinaus bietet der Band neue, erstmals publizierten Fotos des Stocletfrieses und viele weitere Beiträge von Gastautoren.
Das Leopold Museum und der Taschen Verlag laden herzlich zur kostenlosen Teilnahme an Buchpräsentation und Lesung mit Tobias G. Natter ein! Veranstaltungsort und -zeit: Klimt-Raum im Leopold Museum, MuseumsQuartier, 1070 Wien am 14. November 2012 um 19 Uhr.
Seit 30. September diesen Jahres kann das ehemalige Atelier des Künstlers im Erdgeschoss der generalsanierten Villa Ernestine Werner, auch als „Klimt Villa“ bezeichnet, wieder besichtigt werden: Feldmühlgasse 11, 1130 Wien.
Tobias G. Natter
Gustav Klimt. Sämtliche Gemälde
676 Seiten, € 150,00
Taschen Verlag