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Francis Kurkdjian

Text: Lena Style | Fotos: Magdalena Blaszczuk

Er ist Bekannt für ikonische Düfte wie „Le Mâle“ für Jean Paul Gaultier, „For Her“ von Narciso Rodriguez oder Elie Saabs „Le Parfum“. Jetzt erfüllte sich Francis Kurkdjian einen Traum:

Zu seinem 25. Jubiläum als Parfümeur kreierte der Franzose zwei Unisex-Düfte, die seine außergewöhnliche Nase aufs Neue beweisen sollen. Bei einem persönlichen Gespräch in Paris letzten Herbst ließ er hinter die Kulissen blicken und erzählte, dass seine Kreationen nicht in sterilen Labors entstehen, sondern in seinem Büro, besser gesagt in seinem Kopf. Seine Arbeitsweise vergleicht Kurkdjian gerne mit der eines Musikers: Zuerst entsteht der Ton im Kopf, eine Art Vision, danach landen die Noten auf dem Papier. „Gentle Fluidity“ ist nun seine neueste Symphonie und eine Antwort auf die zeitge-nössische Frage zur Identität der Geschlechter. Der Unisex-Duft besteht aus zwei verschiedenen Eau de Parfums mit denselben Haupt-Inhaltsstoffen in verschiedener Intensität. Wenn Francis Kurkdjian gefragt wird, wie viel Zeit er für die Kreation eines neuen Dufts benötigt hat, dann antwortet er heute: fünfundzwanzig Jahre. Selber trägt er übrigens kein Parfum, wie er im Gespräch überraschend verrät. Seiner Alltagsuniform, bestehend aus weißem Hemd, dunkler Jeans und Sneakers bleibt er seit Jahren treu, er sei abgesehen von seinem Beruf „ein ganz normaler Mensch, der U-Bahn fährt und gerne fernsieht“.

Um diese beiden Kreationen optisch zu unterscheiden, wurde ein besonderes Augenmerk auf die Gestaltung und das Gleichgewicht der Buchstaben gelegt. Silber für ein aromatisch-holziges „Gentle fluidity“ mit einem großen G. Gold für die orientalische Moschus-Interpretation „gentle Fluidity“, wobei das F in Großbuchstaben steht. Von den 49 Zutaten, die für dieses Parfum-Duo verwendet wurden, hebt Francis Kurkdjian sechs hervor. Diese bilden die olfaktorische Silhouette der beiden Duft-Varianten: Wacholderbeere, Muskatnuss, Koriandersamen-Essenzen, Moschus, Amber und Vanille. Die blumig-würzige Note von Koriandersamen bringt, genau wie Moschus, eine orientalische Komponente in „gentle Fluidity“. Bei „Gentle fluidity“ dominieren Muskatnuss und Amber, durch die Wachholderbeeren-Essenz entsteht, fast wie bei einem guten Gin, eine Balance zwischen Frische und Trockenheit. Seit der Gründung des Maison im September 2009 kreiert Francis Kurkdjian als kreative Kraft alles selbst, sei es Logodesign, Bezeichnung und natürlich die Düfte. Der Franzose mit armenischer Herkunft feiert dieses Jahr übrigens seinen 50. Geburtstag, ein weiteres Jubiläum, das gebührend gefeiert werden darf. Dass dies mit weiteren, exklusiven Duftkreationen der „Gentle Fluidity“-Familie geschehen wird, schließt er nicht aus.

 

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