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King Patty Pop Brown

Text: Günther Bus Schweiger | Fotos: Press
Iggy Pop © Magdalena Błaszczuk

Konzerte an der frischen Luft dominieren das Geschehen, aber mit etwas Recherche kann man auch in geschlossenen Konzerträumen ordentlich schwitzen. Am 14. Juli werden sich die Generationen aufteilen. Nostalgiker,Mittvierziger und Menschen denen ehrlicher Protest am Herzen liegt, werden zu Patti Smith in die Open Air Arena pilgern. Die New Yorker Ikone, die vom europäischen Publikum zurecht geliebt wird, wird ihr Debütalbum „Horses“, das immerhin schon 40 Jahre auf dem Buckel hat, komplett auf die Bühne bringen, und dank der Persönlichkeit von Smith und ihrer Energie ist das keine Verwertung der Geschichte, sondern ein willkommenes Wiedersehen mit einer Künstlerin, die immer etwas zu sagen hat.

Die jüngere Generation wird am selben Tag das WUK besuchen. Einer der aufgehenden Sterne am Hip-Hop-Himmel ist sicher Danny Brown aus Detroit, der wohl das letzte Mal in kleinerem Rahmen zu erleben sein wird. Als Bub bekam er schon von seinem Vater, einem House-DJ, Wu-Tang-Platten und das Talent zum Reimen zeigte sich bald. Heute ist Brown anerkannter Star, der die Wartezeit auf seine nächste Platte mit einer kurzen Europatour verkürzt und sich sicher um keinen Hit drücken wird. Ein heißer Abend unabhängig von der Außentemperatur ist garantiert.

Garantiert ist auch unsere Aufmerksamkeit wenn Iggy Pop ins Land kommt. Sein letzter Besuch mit den Stooges war ein legendärer Triumph. Die Stooges sind leider Geschichte, aber Pop hatte immer schon ein gute Hand, was die Auswahl seiner Begleiter anbelangt. Wenn er am dritten und letzten Tag des Two Days A Week Festivals, am 19. Juli, die Bühne der Arena in Wiesen entern wird, dann wird wieder diese wunderbare Verwandlung stattfinden: Aus dem ruhigen James Osterberg wird das Bühnentier Iggy Pop, das die alten Muskeln spielen lässt, seinen lädierten Körper an den Bühnenrand wirft und damit auch nach all den Jahren seinen Status als Legende zementiert.

Ähnlich wie Iggy Pop sind King Khan & The Shrines für die Bühne geschaffen. Warum der Kanadier noch immer nicht die großen Hallen füllt, ist eines der Rätsel der Unterhaltungsindustrie. Eingeweihte können die Show im Dienste des Soul zwischen Verbeugung und Avantgarde am 7. August in der kleinen Halle der Wiener Arena bewundern.

Nach dem ruhigen September beginnt der Oktober mit einen Knalleffekt: Rise Against, jene Band aus Chicago, die den Punk ins 21. Jahrhundert transferierte und ihm einen neuen Inhalt gab, kommen am 8. Oktober in die Wiener Stadthalle. „Activism“ ist ihre Antwort auf aktuelle Herausforderungen, die von der Unterstützung für Pussy Riot bis zur Ernährung ohne Tierprodukte reichen. Nie vergessen wird dabei die musikalische Kraft, die auch in großen Hallen noch die letzten Reihen erreicht. 

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