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Licht, Chaos und der letzte Dandy

Text: Günther Bus Schweiger | Fotos: Press

Die treibende Kraft hinter den stilprägenden Bands Magnolia Electric Co. und Songs: Ohia, Jason Molina, starb am 16. März 2013 allein ins einer Wohnung in Chicago. Seinen 40. Geburtstag erlebte der ebenso talentierte, wie von Süchten geplagte Molina nicht mehr. Das Wiener Fluc erinnert am 16. März, dem 4 . Todestag, von Molina, nun an den großen, scheuen Songschreiber. Um den Anlass entsprechend zu begehen, werden Spitzenkräfte wie Eloui, Protestant Work Ethic, Bo Candy, Destroyed But Not Defeated oder die Lost Compadres ihre Interpretationen der Songs von Jason Molina vorstellen und so den Todestag eines Großen zu einem Fest seines Werks machen. Ein einmaliger (langer) Abend ist garantiert.

Das Leben nach dem zumindest vorläufigen Ende von Wir Sind Helden hat sich für Judith Holofernes verändert. Die Hysterie und der Erfolgsdruck haben nachgelassen, nicht geändert haben sich aber die Produktivität und der Wille zur künstlerischen Freiheit. Für ihr zweites Soloalbum „Ich bin das Chaos“ hat sie sich mit dem famosen färöischen Songwriter Teitur zusammengetan, der auch am 17. März in der Szene Wien den Abend eröffnen wird. Trotz der Zusammenarbeit bleibt sich Holofernes auch auf den neuen Songs treu: Sie verbindet ihre Poesie weiterhin mit einer ordentlichen Portion Humor und Riffs, für die das Wort „catchy“ erfunden wurde.

Auftritte von PeterLicht sind rar gesät. Der unfreiwillige Hit „Sonnendeck“ ist auch schon ein paar Jahre her, und ob sein Auftritt am 30. April im Wiener Schauspielhaus dem Wort Konzert gerecht werden wird, ist derzeit noch nicht klar. PeterLicht arbeitet über alle Grenzen hinweg und definiert für sich die wahre Unabhängigkeit. Der Titel seiner „Emotionale hört die Signale! Auf zum letzten Gefecht“ -Tour lässt alles und nichts ahnen. Um die Verwirrung zu steigern, gibt er selber dem Abend auch von Zeit zu Zeit den Namen „Wacht auf Ihr eingeschlafenen Füße!“ Lesung und Konzert werden ineinander übergehen. Ein wahrer und großer Außenseiter wird seinen Abdruck klar und deutlich hinterlassen.

Es dauert zwar noch etwas, aber kann man früh genug auf Konzerte von Bryan Ferry hinweisen? Wohl eher nicht. Der Mann gab Roxy Music ein Gesicht, schrieb eine unglaubliche Anzahl an unsterblichen Songs und interpretierte Bob Dylan wie kein anderer. Dazu trägt er seit mehr als vier Jahrzehnten die besten Anzüge, die auf der Welt geschneidert werden. Er führt den Ehrentitel „Dandy“ zu Recht und hat die Frauenwelt immer mit einem Auge höflich und respektvoll, aber mit Interesse im Blick. Wenn er am 30. Mai die Wiener Stadthalle und am 1. Juni den Grazer Stephaniensaal beehrt, werden Klassiker wie „More Than This“, „Slave to Love“ oder „Avalon“ hoffentlich nicht fehlen. Die Legende lebt.

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