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Mark & Julia

Text: Auer Brigitte | Fotos: Katharina Rauch

Trude Herr, Connie Francis, The Cranberries und Ace of Base. Diesen Damen und Herren hätte man wohl eher nicht die Geburtshelferrolle von junger, innovativer oder experimenteller Mode zugetraut. Trotzdem haben sie den Entstehungs- und Fertigungsprozess von „Bound“, der neuen S/S 2012-Kollektion von Mark & Julia begleitet. Dass die Beschäftigung mit der Kultur der Neunziger Jahre (vom Schlager 30 Jahre zuvor gar nicht zu reden) nicht der Nostalgie geschuldet ist, beweist das Alter der Kreativen: Julia Rupertsberger und Mark Stephen Baigent sind beide Jahrgang 1990. Kennen gelernt haben sie sich und ihre Berufung in Linz, und sehr bald schon war klar, dass beider Geschmack und Ästhetik außerordentlich gut harmonieren und sich gegenseitig befruchten. „Believe it or not, wir waren noch nie geteilter Meinung“, so Baigent. 2010 wurde das Label Mark & Julia gegründet, und im April diesen Jahres die viel beachtete erste Kollektion „Trigonomia“ vorgestellt, die Innovationsgeist ebenso wie technische Könnerschaft unter Beweis stellte und architektonisch spannende Strukturen und Details aufwies. In Folge zeigten sich bereits einige europäische Shops angetan. Temporeich gestaltet sich auch der weitere Aufstieg: Soeben haben Mark & Julia die Münchner Teilstrecke des Evoque Fashion Awards für sich entscheiden können und präsentieren nun ihre zweite Kollektion auf der Berliner Fashion Week (von 5. bis 8. Juli im Edged Showroom sowie am 8. Juli bei der Multilabelshow SHOW0711, jeweils im Arena Glashaus Treptow). Nach der geometrischen Strenge ihres Erstlings verspricht „Bound“ exhibitionistisch zu werden, das Innere nach Außen zu kehren und neue Ebenen und Strukturen zu erzeugen. Die Schnitte bleiben komplex, dem Bierernst traditioneller Fertigungstechniken wird jedoch die lange Nase gezeigt – offene Seitennähte mal einfach zugeschnallt oder dem Hosenschritt die Schere angesetzt, bis er sich zum Rock wandelt. Wien muss auf die neue Kollektion noch bis 1. August warten. Dann wird sie in den Räumlichkeiten oberhalb des Generali Centers vorgestellt. Anschließend kann die Kollektion drei Tage lang begutachtet (und bestellt) werden

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