Vom Nachwuchstalent zum international etablierten Wiener Exportschlager in nur einem Jahr: Modedesignerin Roshi Porkar ist gekommen, um zu bleiben.
Der Weg nach oben ist für jeden Jungdesigner ein weiter und oftmals sehr steiniger – vor allem wenn man aus einem kleinen Land wie Österreich kommt. Doch manchmal gleicht dieser Aufstieg auch einem Wimpernschlag, so schnell und plötzlich ist er da. So kommt es einem im Fall von Roshi Porkar vor. Einen Augenblick nicht hingesehen und plötzlich war sie auf der Bildfläche der internationalen Modewelt. Gut, so ging es wahrscheinlich nur den Außenstehenden. Denn für die Mittzwanzigerin war dieser Erfolg natürlich mit viel Arbeit und Disziplin verbunden. Und auch sie startete nicht einfach von null auf hundert, sondern lernte mit kleinen Schritten von den ganz Großen. Die in Wien geborene machte ihren Abschluss unter der Leitung von Véronique Branquinho und Bernhard Willhelm an der Universität für angewandte Kunst. Um weitere Erfahrungen zu sammeln, verließ sie Österreich und arbeitete für den Stylisten Karl Templer in New York, für Lanvin in Paris und schließlich für ihren ehemaligen Professor Bernhard Willhelm in Los Angeles. Im April 2014 dann der große Durchbruch: Sie nahm an der 29. Ausgabe des Internationalen Festivals für Mode und Fotografie im französischen Hyères teil, wo sie den Chloé Preis gewann. Eine äußerst renommierte Auszeichnung, die zu gleichen Teilen Prestige und internationale Aufmerksamkeit in der Modepresse mit sich brachte. Und plötzlich war sie da. Einladungen und Angebote flatterten ins Haus, oder besser gesagt: ins Atelier. Darunter jenes von Mercedes Benz, das der jungen Modeschaffenden die Gelegenheit gab, ihre erste Kollektion während der Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin zu präsentieren. Die erste Modekollektion auf dem großen Runway zu zeigen – auch eine Möglichkeit, die nicht vielen Nachwuchstalenten gegeben wird. Ihr Runway-Debüt, das von über 4000 Jahre alten Steinstatuetten aus Mittelasien inspiriert war, wurde seitdem sogar so oft gefeatured und vorgeführt, dass die Designerin selbst sie fast nicht mehr sehen konnte. Doch sogar nach so einem Erfolg blieb die Wienerin bescheiden: Ob sie es sich leisten könne, ein eigenes Label zu gründen, wisse sie nicht. Zwei Jahre später, beim Anblick ihrer aktuellen Kollektion wissen wir: Sie hat’s geschafft.