Vorgemerkt und hingeschaut: Von 30. Oktober bis 1. November lockt die Designmesse blickfang wieder tausende Besucher ins Wiener MAK.
Auch wenn die blickfang als Messe gilt – den typischen Messebesucher findet man hier nicht. Stattdessen trifft man hier Eltern, Kinder und junge Paare, die das Besondere suchen. Modewusste auf Shopping-Tour. Liebhaber guten Designs natürlich. Oder auch jene, die einfach nur neugierig sind. Egal woher man kommt, egal wie alt man ist – die blickfang ist ein Ort der Diversität. Und das finden nicht nur die Wiener wunderbar. Seit über 20 Jahren wird der größte Design-Shoppingevent in Deutschland, Öster-reich und der Schweiz nun schon veranstaltet. Auch wenn es jedes Jahr wieder ein paar Überraschungen gibt, wird weit mehr geboten als nur Spiel, Spaß und Spannung. Nämlich Neues, Schönes, Kreatives und Innovatives. Eine Innovation ist auch der Kurator des Jahres. Nils Holger Moormann hat dieses Jahr die Position inne, die vor ihm bereits Stardesigner wie Jaime Hayon, Sebastian Wrong oder Scholten&Baijings einnahmen. Mit ihm übernimmt dieses Jahr nicht nur ein Designer sondern auch ein Möbelproduzent das Zepter – inwiefern wird das die blickfang 2015 beeinflussen? „Sicherlich sehe ich die Dinge durch eine weniger rosarote Brille“, sagt der Kurator. „Ich habe auch einen schärferen Blick auf Umsetzungsmöglichkeiten und Marktfähigkeit.“ Klare Worte, die die Designer stetig vorantreiben und ein bisschen begreifen lassen: Hier geht’s um was. Denn auch beim enthusiastischsten Publikum heißt es: Wer erfolgreich sein will, muss auffallen. Gutes Design darf nämlich manchmal anecken, findet man (zum Glück) auch auf der blickfang.
Was diese Designmesse ausmacht? „Die blickfang schlägt den spannenden Bogen vielfältiger Designthemen – von Schmuck über Mode bis hin zum Produktdesign. Dazu erhalten die Aussteller die wichtige Möglichkeit, sich nicht nur theoretisch zu beweisen, sondern mit den eventuellen Kunden direkt in Kontakt zu treten. Das ist für junge Gestalter gerade deshalb wichtig, weil das persönliche Umfeld verständlicherweise oft positiv voreingenommen ist. Auf der blickfang erhalten Nachwuchsdesigner die Chance, das erste Mal einen richtigen Stresstest zu bestehen. Nicht zuletzt ist aber auch die Möglichkeit des Netzwerkens mit Kollegen nicht zu unterschätzen.“ Und dieses Netzwerk ist groß: Mehr als 700 Designer präsentieren hier ihre Ideen, über 90.000 Menschen besuchen die Messe im Jahr. Wer diese immense Plattform nutzen möchte, muss schon gewissen Kriterien standhalten. Eine Fachjury wählt aus den unzähligen Einreichungen aus. Nur rund ein Drittel aller Bewerber bestehen vor dem scharfen Blick der Profis und schaffen den Sprung zum eigenen Messestand.
Egal wie sehr sich solche Design-Events auch etablieren, Sätze wie „Warum einen Stuhl für 150 Euro kaufen, wenn ich beim Möbel-Discounter einen um 20 Euro bekommen kann?“ ,sind unvermeidlich. Der Kurator des Jahres weiß auch darauf zu kontern, ohne jedoch zu werten: „Es kommt auf den klaren, aufgeklärten Blick an: Was will ich? Was ist es mir wert? Welche Fragen stelle ich zu Produkt, Materialumsetzung, Art der Herstellung und meiner ganz persönlichen Wertschätzung?“
Was wir wollen? Unbedingt mehr Querdenker, mehr kreative Ideen, mehr Produkte, weit weg vom Mainstream. Ganz nach dem Motto der blickfang 2015: Design lieben und nach vorne bringen.
blickfang Wien 2015
Die internationale Designmesse für Möbel, Mode und Schmuck
MAK Wien
30. Oktober – 1. November 2015