Die 1970 von Jimi Hendrix ein Jahr vor seinem Tod eröffneten Electric Lady Studios in Greenwich Village, New York, zählten bereits die Rolling Stones, Led Zeppelin und so ziemlich alle anderen großen Vertreter der goldenen Ära der Rock-Musik zu ihren Gästen. An einem Septemberabend des heurigen Jahres sind es die vier Mitglieder von Mumford & Sons, die im Regieraum auf einem alten, braunen Ledersofa sitzen, während ihr Produzent Paul Epworth zum ersten Mal das vierte Album der Band laufen lässt: „Delta“.
Foto: Alistair Taylor-Young / Universal Music
„I’m ’avin that“, so spricht ein redegewandter Bewohner des Gebietes der Grafschaft Essex feststellerisch, wenn er etwas hört, das ihm gefällt. In diesem Fall handelt es sich bei dem etwas dogmatischen Genossen um Jonathan Dickins, seines Zeichens Manager von Adele und eine der mächtigsten Personen im Musik-Business. Verständlich also, dass Epworth, der die beiden letzten Alben Adeles produzierte, und die Band dem, was er sagt, Beachtung schenken. Schauspielerin Dianna Argon, bekanntgeworden durch die Fernsehserie „Glee“ und verheiratet mit dem Gitarristen und Banjo-Spieler Winston Marshall ist auch hier, ebenso wie der gentlemanhafte Manager der Mumfords, Adama Tudhope. Es fühlt sich wie eine Szene aus „Almost Famous“ oder „This Is Spinal Tap“ an: der Anblick, die Geräuschkulisse und auch die olfaktorischen Eindrücke einer hart arbeitenden Rockband im Studio. Alle trinken Bier, rauchen, machen gemeinsam Witze und sind sich einig: „Delta“ ist wohl das beste – sicher aber das eigenartigste – Album, das diese ohnehin ungewöhnliche Band bis jetzt vollbracht hat.
In einer Zeit, in der Rockbands scheinbar drauf und dran sind, ein Relikt der Vergangenheit zu werden, sind Mumford & Sons immer noch Garanten für randvolle Stadien …
Vollständiger Artikel in der Printausgabe.
Mumfotd & Sons „Delta“ (Universal)
Mumfotd & Sons Live: 3. Mai 2019, Stadthalle Wien