Startseite » Party in der Stadt

Party in der Stadt

Text: Günther Bus Schweiger | Fotos: Matthias Hombauer

Das Popfest am und rund um den Wiener Karlsplatz ist in seiner vierten Auflage schon eine Fixgröße im Stadtsommer. Es ist keine Leistungsschau der Marke „schaut her, wir können auch gute Musik machen“ mehr, sondern eine große selbstbewusste Party geworden, die vom Publikum überrannt wird und bei der die Künstler meist einen heimischen Meldezettel vorzuweisen haben. Längst wird weit über den Wiener Tellerrand hinausgeschaut, auch Kooperationen mit Filmschaffenden werden möglich. Dank des seit dem letzten Jahr etablierten Termins im Juli müssen Liebhaber des benachbarten Musikvereins keine akustischen Anschläge mehr fürchten und so wurde da Klima rund um das Popfest noch entspannter. Auch die möglicherweise hohen Temperaturen im Herzen der Stadt werden die Stimmung nicht drücken.

Patrick Pulsinger, er übernahm den Kuratorenstaffelstab von Gründungsvater Robert Rotifer, beginnt seinen ersten Festivaltag mit einem Knall. Auf der Seebühne, die eigentlich an einem betonierten Teich steht und ihren Namen einer groben Überschätzung verdankt, werden die immer famosen Vocal Groover von Bauchklang die anwesenden Massen wenn nicht zum Tanzen, so zumindest zum heftigen Hinternschaukeln bewegen. Der Schweiß wird nicht nur auf der Bühne fließen. Das gilt auch für eine der aktuell erfolgreichsten Gitarrenbands, die Steaming

Satellites, denen schon viele Etiketten umgehängt wurden. Aber eines kann als bekannt vorausgesetzt werden: Ihr perfekter Hypno-Rock ist für jedes Festival eine Bereicherung.

Ein früher Höhepunkt wird auch der Auftritt von Bernhard Schnur im Brut sein. Der große Naive des Popsongwritings, mit einer Vergangenheit als kreativer Kopf bei Snakkerdu Densk, ist zwar ein ewiger Geheimtipp, aber hier bietet sich die Möglichkeit, sich von einer Songwelt bewegen zu lassen, die ihresgleichen sucht. Als Zusatznutzen für Konzertsammler bietet sich eine der raren Gelegenheiten, Schnur mit seiner Band zu erleben, die den Begriff Pop nicht nur verstanden hat, sondern ihn auch umsetzt.

Weitere bis jetzt bekannte Stützen im breiten Line Up sind unter anderem Giantree, Ginga, Francis International Airport, Velojet, Gerard, Brenk Sinatra und die manischen Instrumentalisten von Scarabäus Dream. Neben Brut und Seebühne werden in diesem Jahr auch das Wien Museum und die TU, der Project Space und am Sonntag sogar die Karlskirche bespielt. Das Popfest 2013 nimmt einen zentralen Platz der Stadt in Beschlag und breitet sich immer weiter aus.

So soll es sein.

Popfest Wien 2013

25. bis 28. Juli 2013

http://popfest.at

| FAQ 23 | | Text: Günther Bus Schweiger | Fotos: Matthias Hombauer
Share