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Raum. Bild, Illusion

„Vanishing Point“ © United Visual Artists

Noch bis 24. Mai geht es in den Opernwerkstätten Berlin bildgewaltig zu – der Olympus OM-D: Photography Playground hat 12 internationale Künstlerinnen und Künstler eingeladen, ihre Werke auf einer Fläche von 7.000m² zu präsentieren. Dass dabei keine etablierten Größen eingeladen wurden, sondern junge, aufstrebende Talente im Mittelpunkt stehen, macht die Schau für Kunstaficionados, die gerne Neues entdecken, besonders reizvoll und wird dem Ruf Berlins als Kreativmetropole gerecht.

Thematisch steht die Schau unter dem Motto „Raum und Kunst“, Fragen nach Beschaffenheit, Wahrnehmung und Veränderung von Raum ziehen sich leitmotivisch durch die präsentierten Arbeiten. So setzt sich eine Architektur und Installation verbindende Laserinstallation von Shan Blume mit dem Phänomen der optischen Täuschung auseinander – die Illusion eines „Raumes im Raum“ stellt den Orientierungssinn der Besucher auf die Probe. Auch die Arbeit der Koreanerin Jeongmoon Choi erfordert zwingend einen zweiten Blick: Die in UV-Licht getauchte Arbeit „Drawing in Space“ wirkt zunächst wie eine 3D-Zeichnung, erweist sich jedoch bei näherer Betrachtung als komplexes System aus einzelnen Fäden. Dreidimensionalität wird so im wahrsten Wortsinn zum haptischen Element. Licht als Gestaltungsmittel dominiert auch die architektonische Prinzipien hinterfragende Arbeit „Vanishing Point“ des Londoner Kunst- und Designbüros United Visual Artists, während bei Sven Meyer & Kim Pörksen das Element Wasser im Zentrum steht: „Sonic Water“ beschäftigt sich mit Wasser-Klang-Bildern und verleiht Schall eine visuelle Ausdrucksform. Angelehnt an Lewis Carrolls Klassiker „Alice Through the Looking Glass“ lässt der Brite Martin Butler in der Installation „Alice through the keyhole“ ein visuell trügerisches Wunderland entstehen. Doch auch eine Auseinandersetzung mit dem Ort der Ausstellung selbst findet statt: Mit der Inszenierung „Was war gestern“ bezieht sich Tim John auf die Geschichte der alten Opernwerkstätten und bedient sich eines Bühnenbilds als Ausdrucksmittel.

Ein zusätzlicher Reiz der Ausstellung besteht darin, dass am Eingang die handliche Systemkamera OM-D von Olympus kostenlos ausgeliehen werden kann: Mit der spiegellos konstruierten Kamera können Besucher aktiv neue Perspektiven entdecken, die dem bloßen Auge möglicherweise verborgen bleiben würden. Somit heißt es auch für die Besucher: „Create your own world“.

| FAQ 22 | | Text: Oliver Stangl
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