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See for yourself

Text: Oliver Stangl | Fotos: Jacques Marie Mage

Die Eyewear des in Los Angeles lebenden Franzosen Jacques Marie Mage verbindet markanten Stil, hohe Qualität und Nachhaltigkeit.

Jacques Marie Mage, Last Frontier, Dakota Dark Havana

Im Alter von knapp 20 Jahren verwirklichte der französische Designer Jerome Jacques Marie Mage – der am alten Kontinent bereits einen Namen als Designer von Lifestyle- und Luxusprodukten hatte – seinen persönlichen amerikanischen Traum: Er zog nach Los Angeles, um Brillen zu entwerfen. Mage schwamm dabei von Anbeginn an gegen den Strom, denn er ignorierte die gewohnten Konzepte der Eyewear-Branche und setzte seine ganz persönliche Vision für echte Liebhaberbrillen konsequent um. In seiner Lebensgeschichte verbinden sich sozusagen französischer Chic mit der Hipness von Los Angeles: Inspiriert wurde er von Künstlern, Musikern, Schauspielern oder Fotografen, die er als Stilikonen sieht. Kein Wunder, dass die Modelle nach berühmten Persönlichkeiten benannt sind und Namen wie Fellini, Seberg, Sturges, Hemmings, Dealen oder Debbie tragen. Die jeweiligen kreativen Lebensumfelder wurden zur Inspiration für neue Modelle, ohne die Brillen jedoch für die jeweiligen Träger maßzuschneidern.

Das heutige Label wurde im Jahr 2014 gegründet – und es gelang JMM schnell, sich mittels Alleinstellungsmerkmalen und einer Kombination aus Qualität, Design, Story, Packaging und geringen Stückzahlen einen Namen unter Connaisseuren zu machen. Die Brillen sind sowohl als Sonnenbrille als auch optisch erhältlich – streng limitiert und mit Seriennummer haben sie somit durchaus Sammelcharakter. Man setze, so die Firmenphilosophie lieber auf Handwerk und Individualität denn auf Konformität und Massenreproduktion. Im Blog seiner Website schreibt Mage übrigens oft sehr detailliert über die Genese der jeweiligen Modelle.

Das Design, das Retro-Elemente einen eigenen Twist gibt und sowohl europäische als auch US-amerikanische Motive aufgreift, ist extravagant, aber nicht überladen. Stets kommt das Streben nach Innovation zum Tragen, die Beschäftigung mit der Geschichte ist deutlich zu spüren. Dazu passt auch der Sitz des Brillenstudios inmitten denkmalgeschützter Gebäude aus den Roaring Twenties.

Rawlins, Dark Havana

Die Brillen werden in den besten Manufakturen Japans aufwendig von Hand gefertigt. Als Materialien werden Metalle wie Gold, Silber, Platin oder veredeltes Titanium verwendet, dazu kommt hochwertiges Acetat auf Baumwollbasis. Jede Brille durchläuft außerdem einen ausführlichen Prozess der Qualitätskontrolle, bevor sie nach Los Angeles geliefert wird bzw. in den Handel kommt. Durch diese Art der Produktion setzt man auch Aspekte in Sachen Nachhaltigkeit, ein Aspekt, den das Unternehmen gern betont.

Go West

Immer wieder gibt es auch Special Projects bzw. Sonderkollektionen – wie etwa „Velvet Underground & Nico“ oder „Yellowstone Forever“ – zu ausgewählten Themen. Das neueste dieser Special Projects ist die aktuelle „Last Frontier“-Kollektion, die den Native Americans gewidmet ist (erhältlich sind zwei optische Modelle und drei Sonnenbrillen-Varianten). Die Gläser bestehen aus kratzfestem Mineralglas, das Gestell ist aus hochwertigem Acetat und Sterlingsilber gefertigt. Was die Ornamente betrifft, ließ man sich von Chimayo-Textilien inspirieren. Dies führte zu schmuckartigen Details, die aus Sterlingsilber oder Gold gegossen sind und von Türkis unterbrochen sind. Der Türkisstein verweist dabei auf eine geradezu mystische Qualität, der schon im alten Ägypten geschätzt wurde: Die Farbe ändert sich dabei je nach Umgebung, Licht oder der Haut des Brillenträgers. In einer Zusammenarbeit mit dem Künstler Francisco Bailon entstanden auch Spezialanfertigungen der „Last Frontier“-Modelle „Arkansas“ und „Dakota“: Hier wurden die Bügel mit indianischen Beads (Basis: Naturleder) verziert. Diese sind auf 35 Stück limitiert. Auch die luxuriösen Leder-Etuis, die mitgeliefert werden, weisen entsprechende Details auf. Mit dem Erwerb einer Brille aus der „Last Frontier“-Kollektion unterstützt man übrigens die amerikanischen Ureinwohner: Für jeden Online-Verkauf spendet JMM 100 US-Dollar an Native American Associations.

Ausgewählte Modelle von JMM sind bei Brillen.manufaktur in der Neubaugasse im siebten Wiener Gemeindebezirk erhältlich.

www.jacquesmariemage.com

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