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So much to see, so much to do

„Meine sogenannte Karriere war mir immer egal“, meinte Patti Smith einmal in einem Interview, und in ihrem Fall hat diese Aussage nichts mit Koketterie zu tun. Sie war nie bequem, hat sich nie verbogen; nicht, als ihre unrasierten Achseln auf dem Albumcover zu einem Boykott vieler Händler führten, ebensowenig als ihr vorgeworfen wurde, sie wäre nicht mehr „Punk“ genug und schon gar nicht, als sie sich am Höhepunkt dieser „sogenannten Karriere“ zurückzog, um sich ganz ihrer Familie zu widmen. Anfang Juni ist ihr neues Album „Banga“ (nach dem Hund in Bulgakovs „Der Meister und Margarita“) herausgekommen, das sie am 28. August in der Arena in Wien live präsentieren wird. Im Rahmen der Viennale, die sich und ihr Publikum zum 50- jährigen Jubiläum mit ebensovielen Veranstaltungen beschenkt, wird Patti Smith im Herbst noch einmal nach Wien kommen, um in der Galerie Christine König eine Ausstellung ihres fotografischen und zeichnerischen Werks zu eröffnen.

Völlig andere Welten tun sich im Museum für angewandte Kunst auf, das sich in seiner ersten großen Schau unter neuer Direktion mit der allumfassenden Bedeutung von Design für und in unserem Leben auseinandersetzt. In Zusammenarbeit mit Hartmut Esslinger, Gründer der Design- und Strategieagentur frog design und bis 2011 Professor für Industriedesign an der Universität für angewandte Kunst, hat man sich Fragen über smarte Technologien, Fortbewegungsmittel der Zukunft und (über) lebensnotwendige Neuerungen an Produkten, Prozessen und Dienstleistungen gestellt. Eine Rückschau zeigt Esslingers frühe, bisher unveröffentlichte Modelle und Prototypen für Apple, eine Rundschau präsentiert gegenwärtige Design- Lösungen international agierender Agenturen für Unternehmen wie beispielsweise Amazon und schließlich gibt es noch einen Ausblick auf die Ideen von Designerinnen und Designern in den Startlöchern; mit Modellen und Multimedia- Präsentationen aus der Zeit ihres Studiums bei Esslinger.

Dem Verhältnis von Mode und Kunst spürt man im MuseumsQuartier während des gesamten Sommers unter den verschiedensten Vorzeichen nach. Das mumok rollt mit der Schau „Reflecting Fashion“ diese Wechselbeziehung beginnend mit der Moderne historisch auf. Von den Futuristen und der Wiener Moderne über Surrealismus, Performance Art und Aktionismus bis in die Gegenwart wird Kleidung und Mode als Ausdrucksmittel und Kommuni- kation von Zugehörigkeit oder dessen Gegenteil beleuchtet. Ausgestellt werden Gemälde, Zeichnungen, Textilien, Videos und Fotografien von Giacomo Balla, Alexander Rodtschenko, Salvador Dalí, Max Ernst, Andy Warhol, Joseph Beuys, Niki de Saint Phalle, Yogi Kusama, Christo, Elfie Semotan, Martin Kippenberger und noch vielen namhaften Künstlerinnen und Künstlern mehr.

Ausstellung Patti Smith Im Rahmen der Viennale 2012 Galerie Christine König, Wien

Made 4 You: Design für den Wandel noch bis 07.10. MAK, Wien

Reflecting Fashion. Kunst und Mode seit der Moderne noch bis 23.09. mumok, Wien

| FAQ 18 | | Text: Auer Brigitte
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