Gute Fotos erzählen Geschichten. Sie gehen über den Moment, den sie festhalten hinaus und tauchen in das Leben und die Erfahrungen der Porträtierten ein – und zwar wesentlich tiefer als das ein Text oder ein Interview kann. Auch wenn sich Musiker zu inszenieren wissen, und natürlich eine Ahnung davon haben, welche Posen gut ankommen, ist es der Job der Fotografen, hinter diese Kulisse zu blicken, Masken verschwinden zu lassen und den Moment zu belichten, der an der Wahrheit streift. Magdalena Blaszczuk sucht fast manisch nach diesem Moment und findet ihn auch oft. Dafür nimmt sie gerne das geduldige Einreden auf unwillige Tourmanager, das Nerven skeptischer Veranstalter und elendig lange Wartezeiten in Kauf, um vielleicht fünf Minuten mit dem Objekt ihrer Begierde arbeiten zu können. Der Einsatz hat sich gelohnt, die Fotografien erzählen nicht nur Geschichten vom wahren Leben, sondern dokumentieren auch eine Epoche der Konzert- und Musikkultur in Wien.
Das Polnische Institut Wien zeigt mit der Ausstellung „Soundcheck“ ausgewählte Arbeiten von Magdalena Blaszczuk. Die Leidenschaft der Fotografin gilt der persönlichen, individuellen Begegnung mit internationalen und österreichischen Musikerinnen und Musikern. Das Resultat sind zahlreiche individuelle Porträts auch abseits der Bühne. Die fotografischen Arbeiten können zudem als eine Art visuelle Chronik der letzten 25 Jahre Musikgeschichte betrachtet werden.
Unter den ausgestellten Arbeiten finden sich Namen wie Nick Cave, Iggy Pop, Arcade Fire, Chris Isaak, Suicide, Jim Hall, Tindersticks, Glenn Branca, The Kills, Lydia Lunch, Soap&Skin, Kevin Blechdom, Julee Cruise, Swans, Wanda, Lee Ranaldo, Blixa Bargeld u.v.a.
Ausstellungseröffnung: 28.März, 18.30 Uhr
Ausstellungsdauer: 29.März bis 17. Mai 2019
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Galerie des Polnischen Instituts Wien
Am Gestade 7, 1010 Wien