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Spuren im Sand

Text: Jörg Schiffauer | Fotos: Polyfilm

Irgendwann im Jahr 1977 hatte Robyn Davidson eine Idee, die zunächst alle Menschen aus ihrem Umfeld für eine Spinnerei hielten – und noch dazu für eine nicht ganz ungefährliche. Die junge Australierin beabsichtigte von der Stadt Alice Springs aus mitten durch die Wüste 2700 Kilometer bis zur Westküste ihrer Heimat an den Indischen Ozean zu wandern, begleitet nur von ihrem Hund und vier Kamelen, die ihre auf das Nötigste beschränkte Ausrüstung tragen sollten. Die Reise durch die menschenleere, unwirtliche Wüstenlandschaft, die sie nach neun Monaten schließlich ans Ziel bringt, wurde für Davidson zu einem prägenden Erlebnis. Obwohl das Unternehmen zunächst nur eine persönliche Erfahrung werden sollte, stimmte Robyn Davidson schließlich zu, ihr Unterfangen in einem Artikel für „National Geographic“ zu publizieren. Rick Smolan kam die Aufgabe zu, Davidsons Trip durch die Wüste fotographisch zu dokumentieren, seine drei Besuche in diesen langen Woche und Monaten waren – abgesehen von zufälligen Begegnungen mit Aborigines – ihr einziger Kontakt zur Außenwelt. Der Artikel rief so großes Interesse hervor, dass sich Robyn Davidson schließlich dazu entschloss, die Grenzerfahrungen, die sie allein in der Natur gemacht hatte, in einem Buch zu verarbeiten, das mehrfach ausgezeichnet und zu einem Bestseller wurde.

Der Erfolg des Buchs rief bereits in den achtziger und neunziger Jahren die ersten Versuche, die Geschichte zu verfilmen, auf den Plan – Julia Roberts war etwa für die Hauptrolle Gespräch – doch keines dieser Projekte wurde umgesetzt.

Regisseur John Curran, der sich mit Literaturverfilmungen wie We Don’t Live Here Anymore und The Painted Veil einen Namen machen konnte, hat nun mit Tracks Robyn Davidsons gleichnamige Buchvorlage für die Leinwand adaptiert. Die Rolle der abenteuerfreudigen Protagonistin hat die gebürtige Australierin Mia Wasikowska übernommen, die seit ihrer Zusammenarbeit mit Tim Burton in Alice in Wonderland, Cary Fukunaga in Jane Eyre oder unlängst Jim Jarmusch in Only Lovers Left Alive als eines der vielversprechendsten Schauspieltalente gilt. Der Versuch, die Zivilisation hinter sich zu lassen und durch das intensive Eintauchen in die unberührte Landschaft mit all ihren Schönheiten – aber auch allen Gefahren – zu einem besseren Verständnis für die Natur zu kommen, wurde für Robyn Davidson neben den körperlichen Strapazen auch eine emotionale Erfahrung der besonders intensiven Art. Unterstützt von Mandy Walkers beeindruckender Kameraarbeit hat John Curran mit Tracks – der letztes Jahr beim Festival in Venedig seine Weltpremiere feierte – diese ungewöhnliche Reise kongenial in Szene gesetzt. 

Tracks / Spuren

Abenteuer, Biografie. Australien 2013

Regie John Curran

Mit Mia Wasikowska, Adam Driver, Emma Booth

Verleih Polyfilm, 112 Minuten

Filmstart 18. April 2014

Irgendwann im Jahr 1977 hatte Robyn Davidson eine Idee, die zunächst alle Menschen aus ihrem Umfeld für eine Spinnerei hielten – und noch dazu für eine nicht ganz ungefährliche. Die junge Australierin beabsichtigte von der Stadt Alice Springs aus mitten durch die Wüste 2700 Kilometer bis zur Westküste ihrer Heimat an den Indischen Ozean zu wandern, begleitet nur von ihrem Hund und vier Kamelen, die ihre auf das Nötigste beschränkte Ausrüstung tragen sollten. Die Reise durch die menschenleere, unwirtliche Wüstenlandschaft, die sie nach neun Monaten schließlich ans Ziel bringt, wurde für Davidson zu einem prägenden Erlebnis. Obwohl das Unternehmen zunächst nur eine persönliche Erfahrung werden sollte, stimmte Robyn Davidson schließlich zu, ihr Unterfangen in einem Artikel für „National Geographic“ zu publizieren. Rick Smolan kam die Aufgabe zu, Davidsons Trip durch die Wüste fotographisch zu dokumentieren, seine drei Besuche in diesen langen Woche und Monaten waren – abgesehen von zufälligen Begegnungen mit Aborigines – ihr einziger Kontakt zur Außenwelt. Der Artikel rief so großes Interesse hervor, dass sich Robyn Davidson schließlich dazu entschloss, die Grenzerfahrungen, die sie allein in der Natur gemacht hatte, in einem Buch zu verarbeiten, das mehrfach ausgezeichnet und zu einem Bestseller wurde.

Der Erfolg des Buchs rief bereits in den achtziger und neunziger Jahren die ersten Versuche, die Geschichte zu verfilmen, auf den Plan – Julia Roberts war etwa für die Hauptrolle Gespräch – doch keines dieser Projekte wurde umgesetzt.

Regisseur John Curran, der sich mit Literaturverfilmungen wie We Don’t Live Here Anymore und The Painted Veil einen Namen machen konnte, hat nun mit Tracks Robyn Davidsons gleichnamige Buchvorlage für die Leinwand adaptiert. Die Rolle der abenteuerfreudigen Protagonistin hat die gebürtige Australierin Mia Wasikowska übernommen, die seit ihrer Zusammenarbeit mit Tim Burton in Alice in Wonderland, Cary Fukunaga in Jane Eyre oder unlängst Jim Jarmusch in Only Lovers Left Alive als eines der vielversprechendsten Schauspieltalente gilt. Der Versuch, die Zivilisation hinter sich zu lassen und durch das intensive Eintauchen in die unberührte Landschaft mit all ihren Schönheiten – aber auch allen Gefahren – zu einem besseren Verständnis für die Natur zu kommen, wurde für Robyn Davidson neben den körperlichen Strapazen auch eine emotionale Erfahrung der besonders intensiven Art. Unterstützt von Mandy Walkers beeindruckender Kameraarbeit hat John Curran mit Tracks – der letztes Jahr beim Festival in Venedig seine Weltpremiere feierte – diese ungewöhnliche Reise kongenial in Szene gesetzt. 

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