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Taliaysebastian

Text: Auer Brigitte | Fotos: Mariano Margarit

Konsum mit profitorientierten, ästhetisch-funktionellen Objekten anzuregen, liegt ihnen fern: Das in Wien lebende Design-Duo taliaYsebastian sucht nach designorientierten Lösungen für soziale und humanitäre Fragestellungen. Während der in Bogotá geborene Juan Sebastián Gómez noch immer herauszufinden versucht, warum er nach Wien kam und schließlich blieb, war es die Liebe, die die aus Palma de Mallorca stammende Talia Radford nach Wien brachte. Hier geblieben ist sie wegen eines kleinen, aber guten Netzwerks und weil die Stadt in den letzten Jahren viel in das ansässige kreative Potenzial investiert hat und den beiden Designern damit ermöglichte, professionell durchzustarten. Seit 2009 arbeiten sie im Non-profit Bereich, an kommerziellen sowie künstlerisch-konzeptuellen Projekten, die Gewohnheiten, Denkweisen und Prozesse hinterfragen und die Vision teilen, globale Veränderungen im Bezug auf Nachhaltigkeit und menschliche Bedürfnisse zu bewirken. „Design ist ein fantastisches Werkzeug, um die Beziehungen, die Menschen untereinander, mit sich selbst und ihrer Umwelt haben, sichtbar, sowie Wissen und Technologie greifbar zu machen.“ AquaIris beispielsweise ist ein tragbarer Wasserfilter, der mit „Konverter-Kristallen“ beschichtet ist, die einwirkende UVB-Strahlen in keimtötende UVC-Strahlen umwandeln. Im Zuge der Ausstellung MADE 4 YOU. Design für den Wandel im MAK ist neben AquaIris auch das mit dem Red Dot Design Award ausgezeichnete PATO zu sehen, eine Zahnhilfe, die gleichzeitig die Entwicklung der Mundhygiene bei Babys fördert.

Interdisziplinär aus Prinzip und thematisch breit gefächert bilden Formensprache und Funktionalität bei taliaYsebastian stets ein organisches Ganzes – gleich, ob es sich um Lösungen für den Alltag in humanitären Krisenregionen, Feedback gebende Unterwäsche für eine bessere Haltung oder eine der Dualität verpflichtete Teetasse handelt. Aktuell ist im MAK von 3. Oktober bis 6. Jänner die poetische Installation „The Committee of Sleep“ zu sehen, die Strukturen aus handgeschöpftem Papier, frei verfügbare Energiequellen, organische Leuchtdioden (OLEDs) und menschliche Interaktion zusammenführt.

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