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Teamwork

Text: Jörg Schiffauer | Fotos: Universal Pictures

Jordan Belfort zählte zu den großen Profiteuren des Börsenbooms an der Wall Street, der in den achtziger Jahren seinen Anfang genommen hatte. Der 1962 geborene Belfort begann seine Karriere als Börsenmakler mit Anfang zwanzig, gründete jedoch schon bald sein eigenes Brokerunternehmen. Die Firma entwickelte sich zunächst prächtig, hatte schon wenige Jahre später mehr als 1000 Angestellte und setzte hunderte Millionen Dollar um. Belfort selbst entsprach geradezu prototypisch jenem Bild, dass Oliver Stone bereits in Wall Street (1987)von den Spekulanten jener Tage gezeichnet hatte: jung, reich, hedonistisch und auch skrupellos. Jordan Belfort kostete seinen Erfolg mit einem exzessiven Lebensstil, der alle Klischeevorstellungen erfüllte, voll aus. Doch all das forderte seinen Tribut, zudem beteiligte er sich zusehends an reichlich dubiosen Machinationen. Belforts Fall verlief schließlich ebenso steil und rasant wie sein Aufstieg – 1998 wurde er wegen Wertpapierbetrugs und Geldwäsche verurteilt und musste 22 Monate seiner Gefängnisstrafe absitzen. Wieder auf freiem Fuß schrieb er ein Buch über seine Zeit an der Wall Street, das sich zu einem veritablen Bestseller entwickelte, der mittlerweile in 18 Sprachen übersetzt wurde.

Martin Scorsese hat sich dieser Geschichte angenommen und mit The Wolf of Wall Street – so auch der gleichlautende Titel von Belforts Memoiren – nun filmisch umgesetzt. Für die Hauptrolle konnte Scorsese Leonardo DiCaprio gewinnen, was nicht nur die beste Voraussetzung ist, um dem schillernden Charakter von Jordan Belfort gerecht zu werden, sondern auch die Weiterführung einer äußerst produktiven Zusammenarbeit, ist The Wolf of Wall Street doch bereits das fünfte gemeinsame Projekt von Scorsese und DiCaprio. Begonnen hat die kreative Beziehung 2002, als Scorsese dem Schauspieler Leonardo DiCaprio die Hauptrolle in Gangs of New York anvertraute. Danach verkörperte DiCaprio unter Scorseses Regie den legendären Howard Hughes in The Aviator, gefolgt von The Departed, ehe das kongeniale Duo für den formidablen Thriller Shutter Island erneut zusammenfand. In The Wolf of Wall Street spannt Scorsese den Bogen von den unsauberen Aktiengeschäften bis hin zum ausschweifenden Lebensstil – inklusive Sex & Drugs – um anhand von Jordan Belforts Biografie ein Zeit- und Sittengemälde jener Ära zu zeichnen, in der Gier, Maßlosigkeit und Egoismus oberste Priorität zu genießen schienen.

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