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The Dark Side of the Moon

Das neue Konzept des 116 Jahre alten britischen Luxusautoherstellers Rolls-Royce ist es, eine jüngere Generation anzusprechen. So entstand die Black-Badge-Edition.

In der Nähe von Modena, in der malerischen Region Emilia-Romagna, die für Balsamico-Essig, italienische Oper und schnelle Autos berühmt ist, wurde kürzlich die Black-Badge-Edition von Rolls Royce vorgestellt: der Ghost, die klassische Limousine, der Wraith, das sportliche Coupé, der Dawn, das edle Cabriolet und schließlich der imposante neue Cullinan Black Badge. Dieser wirkt von außen mächtig, furchterregend und respekteinflößend, doch zugleich jugendlich und dynamisch. Mit ungewöhnlichem Glanz versehen – nicht zuletzt wegen der mehrschichtigen schwarzen Lackierung, die zwischendurch per Hand poliert wurde – betont der Luxushersteller sowohl die Eleganz als auch das Zeitgenössische. Sollte das schwarz-schwarz doch nicht so ansprechend sein, besteht noch die Möglichkeit, aus 44.000 (!) verschiedenen Farben zu wählen.

Der Innenraum mit seiner Sonderausstattung beeindruckt besonders: Je nach Wunsch gibt es beispielsweise einen dimmbaren Sternenhimmel, sollte der echte bei einer Nachtfahrt versagen.Wer sich einen Rolls-Royce leisten kann, gibt sich überhaupt nur selten mit dem Standardprogramm zufrieden, und so ist das Interesse nach ausgefallenen Sonderwünschen groß – fast 75 Prozent der Käufer bestellen eine Sonderausstattung. Dazu gehören auch Specials beim Sitzkomfort, etwa Massage per Knopfdruck. Bei den Sitzpolstern gibt es ohnehin nur höchste Qualität in Sachen Lederverarbeitung, teilweise greift man auf österreichische Rinder zurück. Faustregel: Je höher in den Bergen das Rindvieh lebte, desto weniger Mücken konnten das Leder beschädigen. Die Sitze und das Lenkrad werden anschließend im englischen Goodwood von Hand bezogen. Dass es keine Außennähte gibt, ist besonders am Lenkrad überaus angenehm spürbar. Im Innenraum wird der Black Badge durch Applikationen aus Carbon veredelt, dessen Herstellung per Hand allein schon einige Wochen dauert.Die gute Sicht nach Außen macht das Autofahren leichter und angenehmer, da man den Hals nicht in die Höhe strecken muss. Das bereits erwähnte Lenkrad mit seinen 41 Zentimetern Durchmesser fühlt sich nicht nur gut an, sondern ist zudem noch intelligent. So lässt es das Auto wissen, mit welchem Fahrertyp es es zu tun hat: Ob sportlicher PS-Liebhaber oder eher ruhiger Volvolenker – der sanfte wie kräftige Riese greift einem, etwa beim Schalten, unter die Arme.

Trotz seiner Leistungstärke verhält sich der 2,7 Tonnen schwere Wagen beim Anfahren, Abbremsen oder Gasgeben wie ein Boot auf stillem Wasser. Straßenlöcher scheint der Cullinan Black Badge schier zu ignorieren, all jene potenziellen Hindernisse, die man durch die eingebauten Kameras schon von Weitem zu erkennen vermag, spürt man ebenso wenig. Für den Sinnes-Komfort ebenfalls erwähnenswert sind die Doppelglassscheiben: Beim Musikhören ermöglichen sie das Heraushören der feinsten Töne, im Stau stehend kommt man im außergewöhnlich gut gedämmten Cullinan in den besonderen Luxus, der störenden Außenwelt zumindest akustisch nicht ausgesetzt zu sein. Im Kofferraum findet sich überdies eine auf Knopfdruck ausziehbare Sitzgelegenheit für zwei Personen, mit mittigem Tischchen, das man je nach Lust und Laune für Champagnerfrühstück oder den Five O’Clock Tea nutzen kann. Ein absolutes Lifestyle-Tool.

„Menschen kaufen aus verschiedenen Gründen Autos“, meint Andy, unser persönlicher Betreuer. Deswegen nahm sich der Luxushersteller Rolls-Royce der Aufgabe an, seinen Kunden ein Auto nach persönlichen Bedürfnissen zu kreieren. So entstand ein familienfreundlicher Luxuswagen, der das moderne Leben symbolisiert und für ein jüngeres, aber gut betuchtes Zielpublikum gedacht ist. Der klassische RR-Kunde ist heute nicht mehr über 60, das Durchschnittsalter beträgt jetzt 40+.

Nach einer längeren Testfahrt mit der Black-Badge-Familie treffen wir in der Casa Maria Luigia ein. Das exklusive Anwesen außerhalb von Modena ist kein gewöhnliches Hotel, sondern bietet ein Wohnerlebnis der besonderen Art. Mit seinen zwölf zum Teil mit Vintagemöbeln eingerichteten Zimmern und einer beachtlichen Sammlung zeitgenössischer Kunst (Robert Longo, Ai Weiwei, Tracey Emin, Joseph Beuys) fühlt man sich hier gleichzeitig wie in einer schicken New Yorker Galerie. Unzählige Kunstbücher und auch ein Musikzimmer laden mit einer großartigen Plattensammlung von Jazz über Swing bis zu japanischer Musik zum (auch auditiven) Schmökern ein. Für die Kunst hat zum Großteil Lara Gilmore gesorgt, Ehefrau von Massimo Bottura, der bereits dreimal zum besten Koch der Welt gekürt wurde. Beide verstehen es, den Gast zu verwöhnen: In Botturas Restaurant Osteria Francescana in Modena ist die Warteliste kilometerlang.

www.rolls-roycemotorcars.com
www.casamarialuigia.com

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