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TRADITION UND INNOVATION

Der japanische Automobilhersteller Mazda setzt seine Erfolgsstory mit aktuellen Modellen wie dem CX-80 fort. Ein Blick auf die Geschichte eines außergewöhnlichen Unternehmens.

Mazda Cosmo 110S, 1971

Innovationskraft, Design, Verlässlichkeit: Mit der Kombination dieser Elemente feiert der japanische Automobilhersteller Mazda seit vielen Jahrzehnten große Erfolge. Die Anfänge des Unternehmens waren dabei relativ ungewöhnlich für einen Hersteller von Kraftfahrzeugen, verrieten aber bereits jede Menge Erfindungsreichtum: Am 30. Jänner 1920 wurde die Toyo Cork Kogyo Co. Ltd („Manufaktur des Ostens“) für Korkproduktion in Hiroshima gegründet. Produziert wurde hochwertiger Korkersatz, denn das industrielle Dichtmittel Kork war kurz nach dem Ersten Weltkrieg überaus knapp. Als sich die Lage wieder normalisierte und Japan allmählich zum Alltag zurückkehrte, machte das Unternehmen 1921 Ju¯jiro¯ Matsuda (1875–1952) zum Präsidenten. 1925 wurde die Firma bei einem Brand zerstört, doch Matsuda machte aus der Krise eine Chance und stellte den Betrieb umgehend auf modernen Maschinenbau um. 1930 konnte der Prototyp eines motorisierten Lastendreirads unter dem Namen Mazda-Go präsentiert werden – ein Beststeller mit revolutionärem 4-Gang-Getriebe und reduziertem Benzinverbrauch. Der Name Mazda erschien ab 1936 auf den Unternehmens-Logos und erinnert sowohl an den genialen Matsuda, als auch Ahura Mazda, den altpersischen Gott des Lichts und des Ursprungs der östlichen und westlichen Kulturen. Die Serienfertigung des 1940 gezeigten ersten Mazda-PKW wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen, aber sofort danach wiederaufgenommen.

Mazda-Go, Hiroshoma-Monument

Internationaler Durchbruch

Der Durchbruch auf vier Rädern gelang in den frühen 1960er-Jahren: Das 1960 eingeführte, äußerst kompakte Mazda R360 Coupé – heute ein bei Sammlern überaus gesuchtes Kultmodell – bildete die Basis für ein Modellprogramm erfolgreicher familienfreundlicher Limousinen, Kombis, Coupés und heute SUVs. 1961 unterzeichnete Mazda einen Lizenzvertrag mit dem deutschen Hersteller NSU zur Produktion des neuartigen, kompakten und leichtgewichtigen Kreiskolben-Motors. Den Ingenieuren gelang Beachtliches – so ging 1967 der futuristische Mazda Cosmo Sport 110 S als erstes Serienfahrzeug mit Zwei-Scheiben-Kreiskolben-Motor in Serie. Mazda war auch das erste Unternehmen, das mehr als eine Million Fahrzeuge mit Kreiskolben-Motor verkaufen konnte (darunter die Sportwagen-Legenden RX-7 und RX-8). Damals schaffte Mazda mit dem bei Bertone, Italien, gezeichneten Mittelklassemodell Luce und dem kompakten Familia den Sprung nach Europa, 1968 wurde der erste Mazda nach Österreich importiert.

Mazda R360 Coupé, 1960

Mazda RX-4 (Luce), 1972

1972 starteten die Japaner in Deutschland durch – mit der Kompaktklasse 323, dem Mittelklasse-Bestseller 626 und Sportwagen mit Kreiskolben-Motoren feierte der damals zehntgrößte Automobilhersteller der Welt Erfolge. 1984 wurde Toyo Kogyo offiziell zur Mazda Motor Corporation. Auch in Sachen Motorsport war man umtriebig und demonstrierte die Zuverlässigkeit des Kreiskolben-Motors etwa in Le Mans: Als erster japanischer Hersteller erzielte Mazda 1991 den Gesamtsieg beim legendären 24-Stunden-Rennen. In Sachen alternativer Antriebe war man der Zeit ebenfalls voraus: Gleichfalls im Jahr 1991 präsentierte Mazda mit dem HR-X ein erstes Konzeptfahrzeug mit einem mit Wasserstoff betriebenen Kreiskolben-Motor; später demonstrierten Modelle wie der RX-8 Hydrogen RE im Alltagsbetrieb die Funktionalität des Wasserstoffantriebs. Auch war dies die Grundlage für die revolutionären Skyactiv-Technologien, die seit 2012 alle Fahrzeug-Komponenten von Motor, Getriebe bis zu Karosserie und Fahrwerk optimieren.
Ebenfalls von Pioniergeist kündete 2019 der batterieelektrische Mazda MX-30 mit e-Skyactiv Antrieb. Mit seinen gegenläufig öffnenden Freestyle-Türen zitierte der Wagen den ikonischen RX-8 und mit Interieurmaterialien aus Resten der Flaschenkorkproduktion erinnert er an die Anfänge des Unternehmens.

Mazda Savanna RX-7, 1978

Ingenieurskunst und Jubiläen

Welch herausragenden Ruf Mazda in Sachen Design hat, wurde heuer auch an der Zusammenarbeit mit der renommierten Handwerkskunst-Messe Homo Faber in Venedig deutlich (für die künstlerische Leitung zeichnete u. a. der bekannte italienische Filmemacher Luca Guadagnino verantwortlich). Unter dem Motto „The Journey of Life“ zeigte man erlesene Objekte von Kunsthandwerkern aus der ganzen Welt, zu den Ehrengästen zählte der Executive Fellow und ehemalige globale Mazda-Designchef Ikuo Maeda, der im Rahmen des Besuchs ein wenig von seiner Philosophie verriet: „Zu einem Produkt gehört mehr als nur seine Funktionen und seine Technologie – es sollte Emotionen wecken und ein gutes Gefühl vermitteln.“
Um Inspiration zu finden, experimentiert man unter der leitung von Alena Gersonde – Senior Designerin für Farben und Materialien im europäischen Designzentrum von Mazda – mit verschiedenen Materialien sowie mit Werkzeugen und Methoden in Form von Skulpturen. Auch alte Handwerks- und Designtraditionen greift man immer wieder auf. Eines dieser Objekte namens „Momentum“ konnte in Venedig besichtigt werden: Es drückt selbst im Stillstand Bewegung und Emotion aus, fängt explosive Energie ein. Der künstlerische Ausdruck wird dann in Automobildesign übersetzt.

Mazda MX-5 Roadster, 2024

Im Jänner wird Mazda also 105 Jahre alt, ein Jubiläum stand aber bereits im Frühjahr 2024 auf dem Programm: Der MX-5 Roadster wurde 35. Der meistverkaufte Roadster der Welt besticht in seiner aktuellen Auflage nicht nur mit sportlichem Design, sondern auch mit eindrucksvoller Gewichtsverteilung, die nahe bei 50:50 liegt. Jinba Ittai lautet das Mazda-Zauberwort, das der Reitkunst entlehnt wurde und die harmonische Verbindung von Fahrzeug und Fahrer beschreibt: Der Wagen soll sich für den Fahrer wie eine Erweiterung des eigenen Körpers anfühlen. Im Innern glänzt ein Bose Audiosystem, dessen neun Lautsprecher auch bei offenem Verdeck für ein grandioses Klangerlebnis sorgen. Auch lässt sich das Smartphone kabellos auf dem neuen Mitteldisplay spiegeln. In dem Wagen steckt nicht nur geniale Technik, sondern auch jede Menge Recherche, denn Mazda wertete für die neue Version des Roadster das Kundenfeedback von vier Generationen aus. Akribie, die sich auszahlt.

Die neue Mazda CX-80, Takumi Plus in Artisan Red, 2024

Dem MX-5 wurde dabei ein ebenso gutes Presseecho zuteil wie dem brandaktuellen Mazda CX-80, dem geräumigsten SUV von Mazda. Dieser ist auch als Plug-in-Hybrid erhältlich: Der 2,5-Liter-Vierzylinder verfügt über die Power von 141 kW (191 PS), der E-Motor ergänzt mit 129 kW (175 PS). Eingebaut ist ein 17,8-kWh-Akku, die E-Reichweite wird mit maximal 61 Kilometer angegeben. Die Diesel-Variante des SUV verfügt über 6-Zylinder / 3.283ccm Hubraum mit kraftvollen 254 PS.
Äußerlich kommt der Wagen mit eleganten Linien und hochwertigen Oberflächen daher, wobei man in Sachen Farbe aus einer breiten Palette auswählen kann. Besonders spannend gibt sich dabei Melting Copper: Dieser glamouröse Farbton greift die Zeitlosigkeit alter Metalle auf. Um die zahlreichen Nuancen zu erreichen, haben Koloristen und Modelleure als Referenz einen aus echtem Kupfer geschlagenen Block hergestellt. Während feinkörniges Metallic für glatten Glanz und das hochwertige Aussehen sorgt, betont ein kleiner Anteil schwarzer Pigmente die Schattierungen in Melting Copper. Der Kupferton wird durch die Kombination von hochgesättigten roten und gelben Pigmenten erzielt. Nicht minder spannend gibt sich Artisan Red: Dieser Farbton erinnert an einen komplexen Wein, je nach Lichteinfall erscheint der Lack Dunkelrot bis Schwarz, mit Tendenz ins Violett hinein. Im Inneren hat der SUV drei Sitzreihen und bis zu sieben Sitzplätze zu bieten. Materialien wie Ahorn, Nappaleder und verchromte Details sorgen für Opulenz, jede Menge USB-Anschlüsse demonstrieren die Modernität des Digitalzeit-alters. Die Diesel-Variante des SUV verfügt über 6-Zylinder / 3.283ccm Hubraum.

Der MX-5 und der CX-80 demonstrieren mit ihrer Qualität eindrucksvoll, warum Mazda seit langer Zeit solch große Erfolge feiern kann. Man traut sich also ohne weiteres zu progonostizieren, dass noch viele weitere Jubiläen folgen werden, zumal sich Mazda das Ziel gesetzt hat, bis 2050 CO2-neutral zu sein.

www.mazda.at

 

| FAQ 78 | | Text: Oliver Stangl
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