Als David Bowie im Jänner dieses Jahres im Alter von 69 Jahren verstarb, war der Schock groß – das Chamäleon des Pop hatte einen derartigen Legendstatus inne, dass an ein Ableben gar nicht zu denken war. Der Brite setzte als Musiker und Performance-Künstler immer wieder Trends, doch auch als Schauspieler wusste der Mann zu überzeugen. Das Filmarchiv Austria widmet dem großen Künstler im März ein Tribute mit zehn Filmen. An erster Stelle zu nennen ist wohl Nicolas Roegs The Man Who Fell to Earth (1976), in dem Bowie ein Alien spielt, das der dekadenten Welt des US-Kapitalismus verfällt. Der Film erregte seinerzeit nicht nur wegen Roegs ebenso bildgewaltiger wie irritierender Inszenierung Aufsehen, sondern auch mit der Leistung des Hauptdarstellers, der sein Bühnen-Image als Außerirdischer mühelos auf seine Rolle projizierte. Wer den Vergleich mit dem Bühnen-Außerirdischen anstellen will, sollte sich D. A. Pennebakers Dokumentarfilm Ziggy Stardust and the Spiders from Mars (1973) zu Gemüte führen, der Bowie bei einer finalen Performance als Ziggy Stardust im Londoner Hammersmith Odeon zeigt. Ebenfalls sehenswert: Das Melodram Just a Gigolo (BRD 1978) von David Hemmings, in dem Bowie als Eintänzer im Berlin der zwanziger Jahre auf Marlene Dietrich trifft, die in ihrer letzten Rolle eine Baronesse spielt. Weiters auf dem Programm stehen unter anderem Nagisa Oshimas Merry Christmas, Mr. Lawrence (1983), in dem Bowie einen britischen Kriegsgefangenen in Japan während des zweiten Weltkriegs darstellt oder Julian Schnabels Künstlerporträt Basquiat (1996), in dem Bowie Andy Warhol verkörpert. David Bowie mag tot sein, doch sein Vermächtnis wird bleiben – auch was das Medium Film betrifft.
Tribute – David Bowie
10. März bis 24. März
Metro Kinokulturhaus
Johannesgasse 4, 1010 Wien