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Vello Bike

Text: Lohberger Paul | Fotos: Press
VELLO Urbano

Unbeschwert radle ich durch die Gumpendorfer Straße. Dicht vor mir ein kleiner Laster, hinter mir ein Luxuswagen, an dem ich bei der letzten roten Ampel seitlich vorbeigerollt bin. Es fühlt sich so normal an, ist die Elektro-Unterstützung überhaupt aktiv?! Vielleicht habe ich was falsch gemacht, und sie hat sich abgeschaltet? Ein Blick auf den „Tacho“ – das Smartphone am Lenker – schafft schnell Klarheit: So locker wie ich jetzt fährt man nicht über 20 km/h! Nun blinkt eine Ampel weiter vorne grün, ich trete einmal rückwärts, und der Antrieb beginnt zu rekuperieren, was die Fahrt verlangsamt. Zusätzlich bremsen muss ich trotzdem und komme bei Gelb zum Stehen. Der Luxuswagen zischt an mir vorbei und hupt kurz – mit dem Auto hinter einem Rad zu fahren stellt für manche den Status schwer infrage …

Stop and go, go, go!

… dabei hab ich ihn sicher nicht aufgehalten. Der Elektroantrieb arbeitet im Turbo-Modus, der auf einen Temposchnitt von 25 km/h ausgelegt ist – das wäre für 50 Kilometer möglich, aber in der Stadt wird man die kaum zusammenbringen. Das Tempo reicht dafür komplett, um von Ampel zu Ampel zu fahren. Und ebenso elegant wie in voller Fahrt unterstützt der 250-Watt-Motor auch das Anfahren aus dem Stillstand. Schnell bin ich wieder über 20km/h. Die 20-Zoll-Räder sind optimal für den typischen Stop-&-Go-Verkehr in der Stadt – allein auf der wenige Minuten dauernden Runde durch den 6. Bezirk gab es mindestens sechs Ampeln oder Stoppschilder. Sensoren erkennen den momentanen Zustand und Steigungen, die ich dadurch kaum spüre. Bei Gefälle, Bremsmanövern und Rückenwind kann – wie bei den aktuellen Formel-1-Boliden, die beim Bremsen das KERS laden – rekuperiert werden: Energierückgewinnung ganz ohne Steckdose, Ladekabel oder Akkuausbauen. Der Motor sitzt im Hinterrad, was sich günstig auf den Schwerpunkt auswirkt. Per Bluetooth ist der Antrieb mit dem Smartphone gekoppelt, das sich vorne am Lenker befindet. Auch GPS-Tracking und das Fahrradschloss am Hinterrad lassen sich auf diese Weise aktivieren. Strebsame Menschen können auch weniger Unterstützung wählen, in mehreren niedrigen Stufen ist die angepeilte Grundgeschwindigkeit geringer, dafür steigt die Reichweite ins Unermessliche. Quasi. „In der Praxis fährst du aber meist auf der Turbo-Stufe“, meint Designer Valentin Vodev. Er kann mit seiner Entwicklung zufrieden sein: Die Kinderkrankheiten sind ausgemerzt, die Strukturen zum Vertrieb etabliert – in den letzten zwei Jahren wurden insgesamt 1100 Räder verkauft, 1000 im Jahr sind das Ziel – nächster Trittstein auf dem Weg dorthin ist die Eurobike-Messe …

Vollständiger Artikel in der Printausgabe.

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