„Mode hat immer etwas mit Sex zu tun.“ Provokativ ohne es sein zu wollen, genau das macht Vivienne Westwood aus. Innovation und Subversion ziehen sich wie ein roter Faden durch ihre Arbeiten. 1971 gründete sie ihre erste Boutique „Let it rock at Paradise Garage“ gemeinsam mit Ehemann Malcolm McLaren. Bereits in ihrem zweiten Shop, „Too fast to live, too young to die“, integrierte sie Reizwäsche und S&M-Artikel ins Sortiment. Die Fortführung dessen findet sich in späteren Ent-würfen wie fleischfarbenen Bodystockings mit Feigenblättern oder den Männer-T-Shirts mit aufgedruckten Frauenbrüsten. Ihre erste professionelle Mode-Kollektion „Pirates“ brachte sie 1981 heraus. Seit Oktober ist die 1941 geborene Westwood, die als wichtigste lebende Designerin gehandelt wird, in Wien mit eigenem Store vertreten. Obwohl der Begriff Store wohl für echte Fans ein zu kleines Wort ist, um den 240 m2 großen Westwood-Tempel zu beschreiben. Die noble Adresse Tuchlauben 12 bietet ein weltweit einzigartiges Konzept, das die Mode-Ikone gemeinsam mit Ehemann und Business-Partner Andreas Kronthaler sowie dem Designer Gregor Pirouzi erarbeitet hat. Der Store, nennen wir ihn der Einfachheit halber so, vereint nicht nur alle Damen-Labels auf seinen zwei Etagen, sondern zusätzlich gibt es den Westwood Couture-Service „made to measure“. Sprich: Für die gut betuchte, modemutige Dame von Welt besteht die Möglichkeit eine auf den Leib geschneiderte Robe in Auftrag zu geben. Darüber hinaus wird die neu entwickelte Kollektion „Red Carpet“, die sonst nur in Los Angeles angeboten wird und „Prêt-à-Porter Glamour-Kleider“ bietet, im Store zu sehen sein – das ist nicht nur neu für Wien, sondern für ganz Europa! Westwoods Verbundenheit zu Wien rührt wohl aus jenen Tagen, als die Queen of Style hier eine Gastprofessur an der Universität für angewandte Kunst inne hatte. Ebendort lernte sie auch ihren jetzigen Ehemann, den Zillertaler Andreas Kronthaler, kennen. Wem genau für die wunderbare Idee zum Wiener Mono-Store nun zu danken sei, ist nicht letztgültig geklärt – aber auch egal, denn in Anbetracht der dargebotenen britischen High-Fashion, all der Modelle, Accessoires und Düfte wird kaum Zeit für ein kleines Dankesgebet bleiben.