Gerade hat sich der Singer/Songwriter Jack Malik wegen anhaltender Erfolglosigkeit dazu entschlossen, seine Musikerkarriere endgültig aufzugeben, da ereilt ihn ein Missgeschick heftiger Natur, wird er doch von einem Bus angefahren. Jack hat allerdings Glück im Unglück, denn als er etwas später im Krankenhaus aufwacht, stellt er fest, dass er den Unfall bis auf ein paar kleinere Blessuren einigermaßen gut überstanden hat. Dass knapp vor seinem Unfall ein globaler Stromausfall die Welt für zwölf Sekunden lahmgelegte, hat für Jack zunächst nicht mehr als anekdotischen Charakter. Doch bald schon muss Jack feststellen, dass sich ein kleines, doch (popkulturell) ganz entscheidendes Detail geändert hat. Die Beatles und ihre Musik existieren plötzlich nicht mehr, abgesehen von Jack kennt niemand Paul, John George und Ringo samt all ihren wunderbaren Songs. Also rekonstruiert er die Hits der Fab Four und gibt sie als seine Kompositionen aus – und schon bald steigt Jack damit selbst zum Superstar auf. Doch je größer der Erfolg wird, umso schwerer fällt es ihm, die Charade aufrechtzuerhalten und sich als musikalisches Genie feiern zu lassen – das Jack ja in Wahrheit gar nicht ist. Danny Boyle hat mit Yesterday eine höchst charmante Variation des Topos einer alternativen Realität in Szene gesetzt, die geschickt zwischen schwungvoller Komödie und Hommage an eine große Ära der Popgeschichte zu changieren versteht.
YESTERDAY
Komödie, Großbritannien 2019 – Regie Danny Boyle
Drehbuch Richrad Curtis Kamera Christopher Ross Schnitt Jon Harris Musik Daniel Pemberton Production Design Patrick Rolfe
Mit Himesh Patel, Lily James, Kate McKinnon, Ed Sheeran, Joel Fry, Sophia Di Martino, Lamorne Morris, Ellise Chappell
Verleih Universal Pictures, 116 Minuten
Kinostart 11. Juli