Auch wer in den letzten Wochen und Monaten keine einschlägigen Auto- und Motormagazine in der Hand hatte, sollte mitbekommen haben, dass BMW eine Vielzahl neuer Modelle auf den Markt gebracht hat – man ist versucht, von einer regelrechten Offensive zu sprechen. So unterschiedlich die neuen Autos individuell gesehen sind, gibt es doch eine Klammer, die sie eint: Markantes Design, kombiniert mit technischen und ökologischen Innovationen. Denkt man an ein Diktum des britischen Interaction Designers Steve Rogers – „Designing a product is designing a relationship“ – kommt man zu dem Schluss, dass die Bayern ihre Sache wirklich gut gemacht haben. Jeder der neuen Wagen vereint Komfort, Individualität und Repräsentationsanspruch mit der puren Lust am Fahren – ideal also für Freunde von hochklassigen Autos, die zu ihren Objekten der Begierde ein oftmals sehr inniges, geradezu fetischisiertes Verhältnis aufbauen. Für den meisten Wind unter den Neuen hat dabei der i8 gesorgt – die möglicherweise extravaganteste und innovativste Schöpfung, die BMW in den letzten Jahren auf den Markt gebracht hat.
Der Stoff, aus dem die Träume sind
Die futuristisch anmutende, schnittige Form des Autos, das wirkt, als käme es aus der Zukunft, zieht alle Blicke auf sich, doch das Besondere am i8 beginnt bereits bei Grundlegendem: dem Material. Die aus thermoplastischen Kunststoffen gefertigte Außenhaut, die im Werk Landshut produziert wird, ist nur halb so schwer wie gewöhnliches Stahlblech, das korrosionsfreie Material ist zudem unempfindlich gegenüber Bagatellschäden und lässt sich energiesparend herstellen. Ressourcen werden ebenfalls durch die Einzellackierung von Elementen wie Front-, Heck- und Seitenteilen geschont – Luxus, dem man sich guten Gewissens hingeben kann. Filigrane Handarbeit bei der Fertigung sorgt zudem für einen exklusiven Charakter und macht jeden Wagen in gewisser Weise zu einem Einzelstück. Die Fahrgastzelle besteht aus karbonfaserverstärktem Kunststoff, kurz CFK – ein Material, das ebenso leicht wie crashsicher ist. Was den Antrieb betrifft, könnte einem der revolutionäre Tesla (siehe FAQ 27) in den Sinn kommen: Doch während der Amerikaner rein elektrisch betrieben wird, ist der i8 mit einem von BMW entwickelten Plug-in-Hybrid-System ausgerüstet, das sich aus einem 1,5-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor mit TwinPower-Turbo-Technologie und einem Elektroantrieb (Akkukapazität: 5,2 kWh) zusammensetzt. Die Batterie lässt sich dabei – wie der Tesla – auch an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose aufladen. Die reine Elektroreichweite macht 20 bis 30 Kilometer aus, der Benzintank umfasst dreißig Liter. Die Spitzengeschwindigkeit des Wagens, der es in 4,4 Sekunden von 0 auf 100 schafft, beträgt 250 km/h. Unter den vier Designlinien, aus denen man für den Innenraum wählen kann, ragt besonders die Linie „Halo“ heraus: Die braune und graue Volllederausstattung ist ebenso nachhaltig wie edel.
Wie schon erwähnt, ist das Äußere des i8, der unter gegenwärtigen Serienfahrzeugen wohl seinesgleichen sucht, ein Eyecatcher: Die flache, aerodynamische Form weist einen geringen Luftwiderstand auf und wirkt ebenso futuristisch wie dynamisch. Zu dem Feeling eines Science-Fiction-Autos trägt auch das optionale, erstmals bei einem Serienfahrzeug überhaupt eingesetzte Laserlicht bei. Die Laserdioden machen von der Größe her nur ein Zehntel von LEDs aus, strahlen jedoch zehmal so weit, was für eine Reichweite von 600 Metern Fernlicht sorgt.
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